Bischof Feige warnt vor Lockerungen beim Lebensrecht
„Abtreibungskompromiss“ beibehalten
MAGDEBURG - In seinem Grusswort zum Festakt 30 Jahre Frauenheilkunde am Marienstift in Magdeburg hat der katholische Bischof des Bistums Magdeburg, Gerhard Feige, dafür plädiert, den geltenden „Abtreibungskompromiss“ beizubehalten und nicht noch weitere Abschwächungen beim Lebensschutz vorzunehmen.
Der gegenwärtig geltende Kompromiss entspreche freilich „in vielem nicht unserer Überzeugung“.
„Mit grosser Sorge“ nehme er wahr, „dass in Fragen des Lebensschutzes die Grundprinzipien unserer staatlichen Rechtsordnung möglicherweise noch weiter verschoben werden“.
Aus ethischer Perspektive könnten die deutschen katholischen Bischöfe eine Abtreibung „nicht gutheissen“ und schon gar nicht „als eine Normalität menschlichen Lebens akzeptieren“. Denn: „Gott ist ein Freund des Lebens.“
Dann teilte der Magdeburger Oberhirte gegen nicht näher bezeichnete Lebensschützer aus: „Dabei unterscheidet uns freilich von jenen, die gelegentlich dieses Thema gewissermassen als ‘christliches Feigenblatt’ vor sich hertragen, dass es ihnen nicht wie uns um jedes ungeborene menschliche Wesen – egal, ob gesund oder krank, mit oder ohne Behinderung, einheimisch oder ausländisch – geht, sondern lediglich – nationalistisch und rassistisch denkend – um eine Regenerierung des deutschen Volkes.“
Die „unbedingte Achtung“ vor der von Gott verliehenen „Würde eines jeden Menschen“ und die Ehrfurcht vor der Heiligkeit des Lebens sei eine „bleibende persönliche wie gesellschaftliche Herausforderung“, so Feige.
Dieser Herausforderung müsse man sich immer wieder „tatkräftig und liebevoll“ stellen. Dazu gehöre es, den „Schutz und die Rahmenbedingungen für schwangere Frauen“ so zu verbessern, dass Schwangerschaftskonflikte vermieden oder wenigstens entschärft werden könnten: „durch eine verpflichtende Beratung und freiwillige Hilfsangebote.“
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