500 Millionen Rentner bis 2050: China erhöht Eintrittsalter

Demografische Alterung der Bevölkerung

08.01.2025

China
Macau, China - Alte Menschen führen ein Gespräch. (Symbolbild) Copyright by IMAGO / Frank Sorge

PEKING. Chinas Rentenkasse gerät wegen der demografischen Lage zunehmend unter Druck und erhöht das Renteneintrittsalter. Mehr als 500 Millionen Chinesen könnten im Jahr 2050 das derzeitige Rentenalter von 60 Jahren erreichen, berichtet der Spiegel

Nach der am vergangenen Mittwoch vorgestellten Neuregelung wird das Renteneintrittsalter für Männer in den nächsten 15 Jahren schrittweise von 60 auf 63 Jahre angehoben. Für Frauen, die bisher je nach Berufsgruppe ein unterschiedliches Renteneintrittsalter hatten, steigt die Grenze von 50 auf 55 beziehungsweise von 55 auf 58 Jahre.

Grund für die Reform ist die demografische Alterung der chinesischen Bevölkerung aufgrund der staatlich verordneten Ein-Kind-Politik (1979–2015). Diese Politik führte in China zu einem starken Anstieg von Abtreibungen, die von 7,9 Millionen im Jahr 1979 auf 12,4 Millionen im Jahr 1982 stiegen

Die kommunistische Regierung förderte Abtreibungen aktiv, teilweise unter Zwang, und belohnte sie mit bezahltem Urlaub. Geschlechtsselektive Abtreibungen waren weit verbreitet, da viele Familien männliche Nachkommen bevorzugten. Ziel der Politik war die Eindämmung des Bevölkerungswachstums.

Trotz des Endes dieser Politik vor neun Jahren bekommen Frauen im Durchschnitt nur etwa 1,1 Kinder. Dadurch steigt der Druck auf die Rentenkassen, während die Zahl der verfügbaren Arbeitskräfte sinkt. Schätzungen von Experten gehen davon aus, dass im Jahr 2050 mehr als 500 Millionen Menschen in China über 60 Jahre alt sein werden. 

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