Kulturwissenschaftlerin beklagt zu negative Darstellung von Abtreibungen
„Fötus instrumentalisiert“
WIEN. Die Kulturwissenschaftlerin und Filmemacherin Franzis Kabisch hat die Berichterstattung von Medien über Abtreibungen als zu negativ kritisiert. „Die meisten können sich keine Abtreibungsbilder vorstellen, auf denen eine erleichterte Person zu sehen ist. Ich glaube nicht, dass die traurige Bebilderung immer negativ gemeint ist, frauenfeindliche Interessen dahinterstecken. Aber es wurde viel von dem übernommen, womit Abtreibungsgegner den medialen Diskurs geflutet haben“, sagt Kabisch in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Dies habe auch Auswirkungen auf Frauen, die abgetrieben haben, weil diese dadurch glaubten, etwas falsch gemacht zu haben, auch wenn sie sich gut fühlten.
Pro-Life-Aktivisten hätten mit „der Personalisierung des Fötus“ die Bildpolitik geprägt. „Der Fötus wurde instrumentalisiert von rechten Gruppen – als eigene Person, die, wie die Historikerin Barbara Duden das nennt, zum ‘öffentlichen Fötus’ wurde. Der braucht nichts, sondern ist autonom und universal. Diese völlige Loslösung von der Schwangeren hat es einfach gemacht, sich für den Fötus einzusetzen.“
Quelle: faz.net
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