Neun Prozent mehr Abtreibungen in Spanien
Bis zur 14. SSW auf bloßen Wunsch
MADRID. Laut der konservativen Tageszeitung La Gaceta sind im vergangenen Jahr in Spanien mehr als 98.000 Abtreibungen vorgenommen wurden. Das sind laut der Zeitung neun Prozent mehr als im Vorjahr. Spanien hat ca. 47,5 Millionen Einwohner.
Im Mai 2023 hatte das spanische Verfassungsgericht den Schwangerschaftsabbruch für mit dem Grundgesetz vereinbar erklärt. In ihrer Begründung erklärten die Richter des Verfassungsgerichts, die mit ihrer Entscheidung fast ein Jahrzehnt gewartet hatten, dass eine Frau einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen lassen kann, wenn sie nicht dazu „gezwungen“ wird.
Das spanische Abtreibungsgesetz, das im Februar 2010 vom Parlament beschlossen wurde, erlaubt die Abtreibung auf Wunsch der Frau in den ersten 14 Wochen der Schwangerschaft. Außerdem ist der Abbruch bis zur 22. Schwangerschaftswoche erlaubt, wenn die Schwangerschaft Gesundheit oder Leben der Mutter bedroht. Im Juni 2010 klagte die spanische Volkspartei (PP) vor dem Verfassungsgericht gegen das Abtreibungsgesetz und wies darauf hin, dass es an mehreren Stellen dem Grundgesetz widerspreche, da es das menschliche Leben nicht schütze.
Am letzten Donnerstag des Jahres 2023 hatten Pro-Life-Aktivisten an mehreren Orten in Spanien, darunter Madrid und Barcelona, gegen Abtreibung protestiert. Sie klebten unter anderem großformatige Fotos abgetriebener Babys an die Wände von Abtreibungskliniken. Dazu waren Aufschriften zu lesen wie: „Das sind heilige Unschuldige Kinder“ sowie „Schauen Sie weg?“ Auch spanische Geistliche und Mitglieder katholischer Vereinigungen hatten sich gegen die weitverbreitete Abtreibung in ihrem Land ausgesprochen.
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