Politik schweigt, wenn 1000plus-Beratungszentren angegriffen werden

Kristijan Aufiero beim Sandwirt-Stammtisch

13.08.2024

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Kristijan Aufiero, Gründer und Geschäftsführer der gemeinnützigen Organisationen 1000plus-Profemina, steht an der Spitze einer Bewegung, die sich für das Leben ungeborener Kinder und die Unterstützung von Frauen im Schwangerschaftskonflikt einsetzt.

In einem ausführlichen Interview spricht Aufiero über die zunehmenden Herausforderungen, denen sich Lebensschutzorganisationen in Deutschland gegenübersehen. Dabei beleuchtet er sowohl die ideologischen Kämpfe als auch die konkreten Angriffe, denen seine Organisation ausgesetzt ist.

Bereits mehrfach war die Organisation Ziel von Angriffen. „Im Herbst 2019 wurden alle Fenster unseres Büros in Berlin eingeschlagen“, berichtet Aufiero. „Die Täter verschafften sich Zugang, zerstörten das Innere des Gebäudes und hinterließen überall Schmierereien.“ 

Der Angriff wurde am nächsten Tag auf der Plattform „Indymedia“ öffentlich gefeiert, die Täter brüsteten sich offen mit ihrer Tat. Doch für Aufiero war nicht der Vandalismus an sich das Schlimmste. 

„Viel erschütternder als die physische Gewalt war die politische Reaktion darauf“, sagt er. Der Landesverband der SPD in Berlin, der zur Regierungskoalition gehört, beschloss einstimmig, die sofortige Schließung von 1000plus zu fordern. 

Die Begründung: Die Beratung der Organisation sei nicht ergebnisoffen und manipulativ. Diese Vorwürfe stützen sich jedoch auf Berichte von Journalisten, die gezielt nach Belegen gesucht, aber keine gefunden haben. 

„Es gab keine einzige Beschwerde einer Frau über unsere Beratung – und das bei über 600.000 Beratungen in den letzten 15 Jahren“, betont Aufiero.

Der Vorwurf, die Beratung von 1000plus sei nicht ergebnisoffen, stammt aus Kreisen, die mit der ideologischen Ausrichtung der Organisation nicht einverstanden sind. Für Aufiero ist dies ein klarer Fall von politisch motivierter Diffamierung. 

„Die Journalisten, die uns kritisieren, handeln nicht als neutrale Beobachter, sondern als Aktivisten“, erklärt er. „Sie wollen nicht berichten, sie wollen beeinflussen – und zwar gegen uns.“

Aufiero sieht in diesen Angriffen und der damit einhergehenden politischen Reaktion eine Strategie, die darauf abzielt, Lebensschutzorganisationen aus dem öffentlichen Diskurs zu verdrängen. 

„Es ist eine bewusste Entscheidung, uns nicht als legitime Stimme im Gespräch über Schwangerschaftskonflikte anzuerkennen“, sagt er. „Stattdessen versucht man, uns zu diskreditieren und aus dem Diskurs auszuschließen.“

Diese Entwicklung sieht Aufiero als Teil eines größeren Problems, das weit über seine Organisation hinausgeht. 

„Die demografische Krise in Deutschland ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit“, so Aufiero. „Wir sprechen oft über Fachkräftemangel, Rentensicherung und die Zukunft unseres Landes, aber niemand spricht darüber, dass wir jedes Jahr Zehntausende potenzielle Bürger verlieren, weil schwangere Frauen nicht die Unterstützung erhalten, die sie brauchen.“

Laut offiziellen Statistiken entschieden sich im vergangenen Jahr 106.000 Frauen in Deutschland für eine Abtreibung. Aufiero ist überzeugt, dass ein erheblicher Teil dieser Frauen anders entschieden hätte, wenn sie bessere Unterstützung erfahren hätten. 

„Hätten wir in den letzten Jahrzehnten nicht 6,5 Millionen Abtreibungen gehabt, stünden wir heute nicht vor einer demografischen Krise“, betont er.

Aufiero fordert daher ein radikales Umdenken in der politischen und gesellschaftlichen Herangehensweise an das Thema Abtreibung. Er plädiert für einen offenen und ehrlichen Diskurs, der sich auf die Bedürfnisse der Frauen konzentriert und nicht auf ideologische Grabenkämpfe. 

„Wir müssen endlich das Tabu brechen und darüber sprechen, wie wir schwangeren Frauen in Not wirklich helfen können, damit sie sich für das Leben ihrer Kinder entscheiden können“, fordert er.

Für Aufiero ist die Arbeit seiner Organisation nicht nur eine berufliche Aufgabe, sondern eine tiefgehende persönliche Mission. 

„Es geht darum, das Leben zu schätzen – nicht nur das eigene, sondern auch das derer, die noch keine Stimme haben“, sagt er. „Die Unterstützung, die wir diesen Frauen bieten, ist eine Investition in die Zukunft unseres Landes.“

In einer Zeit, in der der gesellschaftliche Diskurs immer mehr von Intoleranz und ideologischen Extrempositionen geprägt ist, sieht Aufiero in seiner Arbeit einen Beitrag zur Überwindung dieser Spaltung. 

„Wir müssen den Dialog suchen und uns auf das konzentrieren, was uns verbindet – das Wohl der Frauen und ihrer Kinder“, schließt er.

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