Sarahs Abtreibung mit 17: „Ich war psychisch am Ende."

Die heute 32-Jährige blickt auf die Ereignisse von damals zurück.

02.05.2024

Frauen beklagen nach Abtreibungen oft psychische Probleme.
Frauen beklagen oft nach Abtreibungen psychische Probleme (Symbolfoto). Copyright by IMAGO / Zoonar II

ESSEN – Die 32-jährige Sarah aus Nordrhein-Westfalen stellt sich in einem Artikel der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ die Frage, was wohl passiert wäre, wenn sie im Alter von 17 Jahren das „Baby bekommen hätte“.

„Ich war 17 Jahre alt, als meine Periode auf einmal ausgeblieben ist. Ich habe einen Schwangerschaftstest gemacht. Als ich die beiden Strich gesehen habe, war ich so sauer auf mich selbst. Und auch so verzweifelt“, erzählt Sarah von ihrer ungeplanten Schwangerschaft.

Dann rief sie den Jungen an, von dem sie schwanger geworden war. Dieser zeigte Verständnis für ihre Situation und betonte, für sie da zu sein: „Eigentlich genau die schöne und verantwortungsvolle Reaktion, die man sich in der Situation wünscht.“

Leider stand Sarahs Entscheidung bereits fest, da sie „einfach zu jung“ war und die damals 17-Jährige „Panik“ bekam. Ein möglicher Grund für ihre Panik war wahrscheinlich die Einstellung ihrer eigenen Mutter zu Sarahs Schwangerschaft, die diese „nicht gutheißen“ würde und sie generell „Angst vor den Reaktionen hatte“. 

„Wahrscheinlich hätte ich mich auch mehr Menschen anvertrauen sollen. [...] Ich war so überfordert mit der Situation“, erklärt Sarah. Im Nachhinein wäre es besser gewesen, „wenn man mehr als ein Beratungsgespräch führen würde“, so die heute 32-Jährige.

Nach der operativen Abtreibung ging Sarah sofort wieder zur Schule und versuchte, ein Stück Normalität zu leben. Doch im Grunde war sie „psychisch am Ende“.

Auch mehr als ein Jahrzehnt später muss Sarah immer wieder an das Geschehene denken: „Ich weiß zum Beispiel noch ganz genau das Datum, an dem ich den positiven Schwangerschaftstest in der Hand hielt und muss jedes Jahr daran denken“.

Heute hat die 32-Jährige zwei Kinder und ist überglücklich. Sie sagt: „Dass ich heute Mutter bin, ist für mich das größte Glück“. 

Für Sarah bleibt die große Frage bestehen: „Wie wäre es, wenn es drei wären? Wie würde mein Leben aussehen?”

 

Hinterlassen Sie Ihre Meinung

Kommentare

Bisher keine Kommentare

Mehr zu diesem Thema