Sollten Väter mehr Mitspracherecht in Sachen Abtreibung bekommen?

Lediglich „Erzeuger“

31.07.2024

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SCHWEIZ - Ein Vater, der mit der späten Abtreibung seiner Ex-Freundin nicht einverstanden war, ging bis zum Schweizer Bundesgericht – und verlor den Fall. Denn: „Trägerin des Rechtsguts“ ist allein die Mutter, der Vater lediglich „Erzeuger“ (1000plus berichtete hier). 

Nun wird diskutiert: Sollten Väter mehr Mitspracherechte bekommen, wenn es um Abtreibung geht?

„Diese haarsträubende Entscheidung des höchsten Gerichts ist politisch motiviert. Solche Entscheidungen werden aber nicht den Menschen gerecht“, meint Daniel Frischknecht, Präsident der Eidgenössisch-Demokratischen Union (EDU), gegenüber dem Onlinemagazin Corrigenda (das von 1000plus verlegt wird). 

Für ein Kind seien immer zwei verantwortlich. Männern werde oft unterstellt, sich vor der Verantwortung zu drücken. Der Mann in dem beschriebenen Fall wollte Verantwortung übernehmen – was sehr erfreulich sei. 

„Aber da heißt es dann plötzlich: ‘My body, my choice’“, empört sich Frischknecht.

Immer wieder wenden sich Männer an die Konfliktberatung für Schwangere Pro Femina e. V. Beraterin Martina berichtet von Fällen aus Deutschland, in denen Männer Hilfe suchten, weil ihre Frau oder Freundin vor hatte, das Kind abzutreiben, sie es allerdings behalten wollten. 

„Das sind teilweise sehr berührende Fälle, wenn ein Mann wirklich kämpft wie ein Löwe“, erzählt die Beraterin.

Ein juristische Lösung, indem zum Beispiel Männer mehr Mitspracherecht bei Abtreibungen bekämen, sieht sie aber problematisch: Denn das würde bedeuten, dass Männer, die das ungeborene Kind nicht wollen, einen viel zu großen Einfluss auf ihre Partnerin ausüben könnten. 

„Dann hätte die Frau einen viel höheren Druck auszuhalten, und es resultierten vermutlich viel mehr Abtreibungen“, denkt Martina. Besser, als den juristischen Weg einzuschlagen, sei es, wenn das Paar zwischenmenschliche Lösungen für sich findet.
 

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