Urteil in Großbritannien: Frau ist, wer als Frau geboren wurde

„Geschlecht ist binär“

17.04.2025

great britain flag Großbritannien
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LONDON. „Die Definition von Geschlecht im Gleichstellungsgesetz ist binär: Eine Person ist entweder eine Frau oder ein Mann.“ Mit diesem Satz hat der britische Supreme Court ein aufsehenerregendes Urteil gefällt – und festgelegt: Für die gesetzliche Gleichstellung zählt das biologische Geschlecht – nicht das soziale oder selbst definierte. Wie die Tagesschau berichtet, richtet sich also laut der Gerichtsentscheidung das Gleichstellungsgesetz in erster Linie an biologische Frauen.

Im Zentrum des Urteils stand die Frage, ob Transfrauen – also Personen, denen bei Geburt das männliche Geschlecht zugewiesen wurde, die sich jedoch als Frauen identifizieren – bei gesetzlichen Frauenquoten mitgezählt werden dürfen. Die obersten Richter Großbritanniens entschieden einstimmig: Nein. Das Gleichstellungsgesetz von 2010 schützt biologische Frauen gezielt. Das bedeutet nicht, dass Transfrauen benachteiligt werden – sondern dass sie rechtlich nicht als Frauen gelten, wenn es um bestimmte Schutzmaßnahmen geht.

Frauenquote in Schottland löste Streit aus

Wie 20 Minuten berichtet, hatte das schottische Parlament 2018 eine Frauenquote für Führungsgremien öffentlicher Einrichtungen beschlossen. Dabei wurden auch Transfrauen in die Definition „Frau“ einbezogen. Die Frauenrechtsgruppe For Women Scotland (FWS) klagte dagegen – mit dem Argument, das Gesetz verstoße gegen die ursprüngliche Intention des Equalities Acts. Vor schottischen Gerichten scheiterte die Organisation zunächst mehrfach. Doch in letzter Instanz erhielten sie vor dem Supreme Court nun Recht.

Unterstützt wurde die Klägergruppe unter anderem von der Autorin J.K. Rowling, die sich seit Jahren öffentlich für Frauenrechte und eine präzise Geschlechterdefinition von Mann und Frau einsetzt.

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