„Vor der Geburt aussortiert“: Scharfe Kritik an Bluttests auf Trisomien

Bei positivem Test wird zu 90 bis 94,5 Prozent abgetrieben

12.03.2025

Trisomie 21
Kind mit Trisomie 21. (Symbolbild) Copyright by IMAGO / Shotshop

Das Nachrichtenportal Der Freitag hat die vorgeburtlichen Bluttests auf Trisomien scharf kritisiert. Der Titel des Artikels lautet: „Vor der Geburt aussortiert“.

Seit Juli 2022 übernehmen die Krankenkassen die Kosten für diese Tests (1000plusNews berichtete). Entgegen den ursprünglichen Absichten des Gesetzgebers wird der nichtinvasive Test auf Trisomie 13, 18 und 21 als Massenscreening eingesetzt. Laut Kassenärztlicher Bundesvereinigung wurde der Test allein im ersten Jahr über 250.000 Mal durchgeführt. Studien zeigen, dass ein positiver Test in 90 bis 94,5 Prozent der Fälle zu einer Abtreibung führt. 

Der Test liefere jedoch keine Diagnose, sondern lediglich eine Wahrscheinlichkeit für eine Chromosomen-Anomalie, berichtete die Welt. Gerade bei jungen Müttern fällt der Pränataltest zur Hälfte falsch aus – mit der Folge, dass die Frauen oft in Panik überhastet abtreiben.

„Würde man pränatale Diagnostik primär nutzen, um vor- und nachgeburtliche Risiken zu reduzieren, könnte man die Überlebenschancen schwerbehinderter Neugeborener erhöhen und die Lebensqualität betroffener Mütter verbessern“, forderte der Artikel in Der Freitag

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