Wenn der Essener Bischof Overbeck keine Sinnsuchenden mehr sieht
Debatte in Berlin: „Wie hältst du es mit der Religion?“
BERLIN - Auf einer Diskussionsveranstaltung der Unions-Bundestagsfraktion zur gesellschaftlichen Relevanz der Kirchen heute ist es zu einer kleinen Kontroverse zwischen dem CDU/CSU-Vorsitzenden Friedrich Merz und Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck gekommen – wenn auch zeitversetzt.
Während der Katholik Merz in seinem zehnminütigen Grußwort den Kirchen große Chancen attestierte und ihrem Personal dringend ans Herz legte, mutig und bereit zu Antworten zu sein, „die nicht bloß der reinen Vernunft entsprechen“, in Gottesdiensten „die Frohe Botschaft in das Zentrum“ zu rücken und die „Herausforderungen durch die Sinnsuchenden“ anzunehmen, sagte Bischof Overbeck, nachdem Merz wegen terminlicher Verpflichtungen wieder gegangen war, es gebe die Suchenden gar nicht. Vielmehr gelte es, mit der Situation als Minderheit klarzukommen und sich ein für alle Mal von der Volkskirche zu verabschieden, die komme angesichts stark rückläufiger Taufzahlen auch nicht wieder: „Es gibt kein Zurück.“
Eine weitere Kontroverse ergab sich rund um eine Wortmeldung der CDU-Bundestagsabgeordneten Elisabeth Winkelmeier-Becker. Diese kritisierte, dass die Debatte um Paragraf 218 bzw. 218a überhaupt aufgemacht worden sei. Der geltende Abtreibungskompromiss koste jährlich über 100.000 ungeborene Kinder das Leben, doch die Union wolle auf dieses Faktum nicht selbstkritisch eingehen – aus Furcht vor einem neuen Kulturkampf.
Wer mit wem auf Einladung der Unionsfraktion über die Gretchenfrage diskutiert hat, lesen Sie in der ganzen Reportage auf Corrigenda:
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