Das Leben ist trotz seiner Mühen ein ergreifendes Wunder: Gedenktag von Johannes Paul II.

Am 22. Oktober, dem Tag seiner Inthronisation, ist der Gedenktag Johannes Pauls II. Als Papst hat er die Grundlagen für die Kultur des Lebens gelegt. Der Aufbau einer Kultur des Lebens ist eine Einladung an jeden, der an den bedingungslosen Wert, die unantastbare Würde und die unvergleichliche Schönheit des Lebens glaubt. Die Grundlagen für diese Kultur finden sich in seiner Enzyklika „Evangelium vitae“ (EV), in der er uns auffordert, „dieser Welt neue Zeichen der Hoffnung zu geben“, indem wir eine Zivilisation der Wahrheit und der Liebe errichten, in der Gerechtigkeit und Solidarität wachsen (EV 6).

Jedes Leben von seiner Empfängnis bis zu seinem natürlichen Ende ist unendlich wertvoll. Johannes Paul II. erinnert daran mit Psalm 139:  „Wie der Psalmist, so loben und preisen auch wir im persönlichen und gemeinschaftlichen täglichen Gebet Gott, unseren Vater, der uns im Mutterschoß gewoben und uns gesehen und geliebt hat, als wir noch ohne Gestalt waren (vgl. Ps 139 3, 13. 15-16), und mit unbezähmbarer Freude rufen wir aus: »Ich danke dir, daß du mich so wunderbar gestaltet hast. Ich weiß: Staunenswert sind deine Werke« (Ps 139 4, 14). Ja, »dieses sterbliche Leben ist trotz seiner Mühen, seiner dunklen Geheimnisse, seiner Leiden, seiner unabwendbaren Hinfälligkeit eine sehr schöne Sache, ein immer originelles und ergreifendes Wunder, ein Ereignis, würdig mit Freude und Lobpreis besungen zu werden«." 

Dankbarkeit für das eigene Leben, seine Annahme und Bejahung sind unabdingbar, um eine Kultur des Lebens aufzubauen. Wer sich selbst lieben und annehmen kann, ist erst in der Lage, andere zu lieben. Diese Voraussetzungen bilden das Fundament unserer Gesellschaft. Besonders im Schwangerschaftskonflikt ist die Frage nach dem bedingungslosen Ja zum Leben entscheidend.

Denn am JA zum Leben entscheidet sich sein Anfang, sein Verlauf, sein Ende und seine Weitergabe.