„Ein Geschenk Gottes“: Vater von Sara Piffer verzeiht dem Täter

Junge Radfahrsportlerin durch Verkehrsrowdy gestorben

27.01.2025

Sara Piffer
Die verstorbene Radfahrsportlerin Sara Piffer. Copyright by IMAGO / IPA Sport

TRIENT. Sara Piffer hatte viele Talente gehabt, sie malte, modellierte Skulpturen und hatte eine große Liebe zur allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria: Auf dem Berg in ihrem Heimatdorf Palù di Giovo, das in der Region Trentino-Südtirol liegt, errichtete Sara eine Madonnenstatue. So beschrieb der vierfache Familienvater Lorenzo Piffer seine jüngste Tochter gegenüber dem Corriere della Sera

„Sie war eine Blume, ein Geschenk Gottes. Ich bin dankbar, sie gehabt zu haben, dafür bin ich nur dankbar.“

Nun ist die italienische Nachwuchs-Rennfahrerin (Team Mendelspeck) mit 19 Jahren bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen, während sie am vergangenen Freitagvormittag mit ihrem Bruder zusammen eine Trainingseinheit auf dem Fahrrad absolvierte. 

Auf einer Straße bei Mezzocorona in der Provinz Trient habe ein rasender Autofahrer ein anderes Auto überholen wollen und sei dabei frontal mit der 19-Jährigen zusammengestoßen. Wegen Tötung im Straßenverkehr habe die Staatsanwaltschaft Trient ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Beeindruckend: Nach dem Unfall habe der zwanzig Jahre alte Bruder, der alles miterlebte und selbst leicht verletzt wurde, seinen Vater inständig gebeten: „Nach dem Unfall umarmte mich mein Sohn Christian und sagte: ‘Papa, Papa, bitte vergib ihm. Denn ich denke, dass auch er in diesem Moment leidet.’“ 

Der Vater, dessen Tochter gerade in der Blüte ihrer Jahre aus dem Leben gerissen wurde, habe etwas Heroisches vermocht: „So beschloss ich, ihm zu vergeben. Dann wird die Justiz ihren Lauf nehmen“, berichtete der Corriere della Sera. 

Den Polizeibeamten habe Lorenzo Piffer gesagt, dass sie nichts tun wollten, dass sie nicht Unglück zu Unglück hinzufügen wollten. „Ich habe dem Mann, der meine Tochter überfahren und getötet hat, verziehen, auch er leidet. Mein Sohn schläft nicht mehr, ich habe ihm gesagt, er soll glücklich an Sara denken.“

 

Wer wollte hier nicht an Goethes „Geheimnisse“ denken:

 

„Doch wenn ein Mann von allen Lebensproben

Die sauerste besteht, sich selbst bezwingt,

Dann kann man ihn mit Freuden andern zeigen

Und sagen: Das ist er, das ist sein eigen!“

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