Führt natürliche Familienplanung zu mehr Abtreibungen?

Nur fünf Prozent nutzen natürliche Verhütungsmethode

20.01.2025

Zyklus
Menstruationskalender. (Symbolbild) Copyright by IMAGO / Panthermedia

Eine im BMJ Sexual & Reproductive Health veröffentlichte Studie stellt die These auf, dass Natürliche Familienplanung zu mehr Abtreibungen führen könnte, wie Live Action berichtet.

Natürliche Familienplanung ist eine Methode der Empfängnisregelung, die auf der Beobachtung natürlicher Anzeichen des Körpers basiert, um die fruchtbaren Tage im Zyklus zu bestimmen. Bei perfekter Anwendung sind sie zu 95–99 % effektiv. Laut einer Umfrage der Abtreibungsorganisation British Pregnancy Advisory Service aus dem Jahr 2024 nutzen jedoch lediglich fünf Prozent der Frauen in Großbritannien natürliche Familienplanungsmethoden. 

Zwischen 2018 und 2023 stieg der Anteil der Frauen, die bei einer Abtreibung angaben, natürliche Familienplanung angewendet zu haben, von 0,4 Prozent auf 2,5 Prozent. Gleichzeitig ging die Anwendung hormoneller Verhütungsmittel zurück. Dennoch stiegen im gleichen Zeitraum die Abtreibungsraten insgesamt an.

Was die Autoren nicht ausreichend untersucht haben, sind die Auswirkungen des „Pillen per Post“-Programms der britischen Regierung. Das „Pillen per Post“-Programm ermöglicht es Frauen, nach einer virtuellen Beratung Abtreibungspillen zu erhalten. Die pauschale Schuldzuweisung an die natürliche Familienplanung greift also gerade wegen der geringen Inanspruchnahme zu kurz.

 

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