In Indien fehlen Frauen wegen geschlechtsselektiver Abtreibung
Familien bevorzugen männliche Nachkommen
HARYANA. Laut der Nachrichtenagentur CNA Deutsch hat der indische Bundesstaat Haryana eines der schlechtesten Geburtenverhältnisse seit acht Jahren verzeichnet.
„Das sinkende Geburtenverhältnis könnte darauf hindeuten, dass Mädchen im Mutterleib getötet werden“, sagte Dr. Pascoal Carvalho, ehemaliges Mitglied der von Johannes Paul II. gegründeten Päpstlichen Akademie für das Leben.
Im Bundesstaat Haryana, einem der wirtschaftlich am weitesten entwickelten Staaten Indiens, kamen im Jahr 2024 auf 1.000 neugeborene Jungen nur 910 neugeborene Mädchen (2023: 916).
Seit 1970 wurden nach einer statistischen Analyse aus dem Jahr 2019 weltweit schätzungsweise 23 Millionen geschlechtsselektive Abtreibungen durchgeführt. Davon entfielen allein 10,6 Millionen auf Indien.
In Indien bevorzugen viele Familien aus kulturellen und wirtschaftlichen Gründen männliche Nachkommen. Mädchen gelten wegen der Mitgift als finanzielle Belastung, während Söhne als Altersabsicherung und für die Weiterführung des Familiennamens wichtig sind.
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