„Kultureller Anker“: Deshalb ist die gemeinsame Familienmahlzeit so wichtig
Seit 250.000 Jahren
BERLIN - Auf die Vorzüge und die Relevanz der gemeinsamen Familienmahlzeit hat die Tageszeitung „Welt“ aufmerksam gemacht. Autor Jan Grossarth weist darauf hin, dass die Menschen bereits seit 250.000 Jahren gemeinsam Essen.
Die gemeinsame Familienmahlzeit widerstehe als kultureller Anker ökonomischen oder pragmatischen Versuchungen. „Gerade in der hyperindividualisierten Gesellschaft bleibt das irgendwie attraktiv.“
Dennoch, so betont Grossarth, falle die Verbindlichkeit der gemeinsamen Mahlzeit nicht vom Himmel, sie müsse vielmehr erkämpft werden.
„Sie durchzusetzen, ist das hierarchische Relikt. Das ist die Verantwortung der Eltern. Familie besteht nach einem demokratischen Verständnis nicht in Gehorsamsstrukturen, sondern darin, dass man einen gemeinsamen Blick auf die Welt teilt, der von Herzen kommt, von der Erfahrung der Momente gemeinsam genossener Lebensfreude, und der den Schmerz zulässt, dass es im Alltag oft anders zugeht. Weil sich dieser Blick nicht korrumpieren lassen will, speisen wir immer wieder gemeinsam im vertrauten Kreis.“
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Kommentare
Zerbrechlich…
Zerbrechlichkeit bedeutet nicht, die Familie kleinschreiben zu dürfen.
Sie ist zerbrechlich aber das Verlässlichste auf Erden.