Todeskapsel „Sarco“: Frau stirbt, Beteiligte festgenommen

Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren

26.09.2024

Suizidkapsel „Sarco“
Suizidkapsel „Sarco“ Copyright by IMAGO / Avalon.red

In der Schweiz hat der Einsatz der umstrittenen Suizidkapsel „Sarco“ ein juristisches Nachspiel. Bei Merishausen im Kanton Schaffhausen starb eine Frau in der Kapsel, mehrere Beteiligte wurden festgenommen, wie die katholische Nachrichtenagentur CNA Deutsch berichtete. 

Die Kapsel, von der Organisation Exit International entwickelt, lässt Personen durch Inhalation von Stickstoffgas bewusstlos werden und schließlich sterben.

Die Kantonspolizei Schaffhausen hatte bereits im Juli den Einsatz solcher Kapseln verboten und vor strafrechtlichen Folgen gewarnt. Der Artikel 115 des Schweizer Strafgesetzbuchs sieht eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren für die „Verleitung und Beihilfe zum Selbstmord aus selbstsüchtigen Gründen“ vor. Laut Polizeiangaben wurde die Kapsel vor Ort sichergestellt und der Leichnam zur Obduktion nach Zürich gebracht.

Philip Nitschke, der Gründer von Exit International, äußerte sich zufrieden mit der Funktionsweise des Geräts. „Sarco hat genau so funktioniert, wie es geplant war“, erklärte er. Ziel sei es gewesen, einen freiwilligen und medikamentenfreien Tod zu ermöglichen. Allerdings stehen die Behauptungen noch aus, da bisher keine unabhängige Überprüfung durchgeführt wurde. Die Schweizer Gesundheitsministerin Elisabeth Baume-Schneider stellte klar, dass die Kapsel nicht den Anforderungen des Produktsicherheitsgesetzes entspreche und Stickstoff in diesem Fall nicht im Einklang mit dem Chemikaliengesetz stehe.

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