Experten kritisieren ELSA-Studie
Abtreibungslobby beruft sich auf Ergebnisse
MÜNCHEN. Mehrere Experten haben die von vielen Medien gepriesene ELSA-Studie kritisiert. ELSA ist das Akronym für „Erfahrungen und Lebenslagen ungewollt Schwangerer“. Es sei der Eindruckt erweckt worden, es handle sich um eine repräsentative Erhebung, das sei aber nicht so, kritisierte etwa Susanne Kummer, Direktorin des Instituts für Medizinische Anthropologie und Bioethik (IMABE) in Wien, gegenüber dem Onlinemagazin Corrigenda. „Wir müssen warten, bis die Studienergebnisse veröffentlich werden. Aber aus dieser ersten offiziellen Präsentation ergeben sich doch etliche methodische Fragezeichen, was die Qualität der Daten anbelangt. Aus einer nichtrepräsentativen Studie solche Verallgemeinerungen zu formulieren, ist nicht redlich.“
Die stellvertretende Bereichsleiterin für Digitalberatung bei Profemina, Paula von Ketteler, merkte gegenüber Corrigenda an: „In unserer Beratung machen wir die Erfahrung, dass unter den Hauptgründen die materiellen Probleme dann erst weit nach Fragen der Lebensplanung, Partnerschaftsproblemen und auch erst nach der schon vorhandenen Überbelastung einer Familienmutter rangieren. Letzteres scheint hier in der Studie gar nicht abgefragt worden zu sein.“
Das Magazin stellte fest: „Organisationen, die sich explizit für einen lebensbejahenden Ausgang eines Schwangerschaftskonflikts einsetzen, wurden bei der Präsentation despektierlich oder gar nicht behandelt. … Regierung, von ihnen beauftrage Wissenschaftler und Publikum scheinen sich einig zu sein, in welche Richtung es weitergehen soll.“
Die ELSA-Studie war am Mittwochnachmittag nach mehreren Jahren Arbeit präsentiert worden. Die Veröffentlichung erfolgt später im Laufe des Jahres. Es handelt sich um die nach eigenen Angaben größte Studie in Deutschland zu ungewollten Schwangerschaften.
Wie Corrigenda berichtete, fiel die Studie jedoch auch wegen auffälligen Personalien auf. So sei etwa eine er Studienleiterinnen Daphne Hahn, die nicht nur mehrere Jahre Bundesvorsitzende von Pro familia war, sondern auch Mitglied der Ampelkommission zur „reproduktiven Selbstbestimmung und Fortpflanzungsmedizin“ die eine Ausweitung von Abtreibungen fordert (1000plus-News berichtete).
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