„Phantomproblem“: 1000plus-Gründer Aufiero kritisiert Verbot von Gehsteigberatung
Änderung von Schwangerschaftskonfliktgesetz
MÜNCHEN. Der Gründer und Geschäftsführer der Beratungsorganisation für Schwangere in Konfliktsituationen 1000plus-Profemina, Kristijan Aufiero, hat die für den heutigen Freitag angesetzte Änderung des Schwangerschaftskonfliktgesetzes als „Symbolpolitik“ kritisiert, mit der auf ein „Phantomproblem“ reagiert werde. „Das ist das Beängstigende an dem Fall, weil man sich fragt, was kommt als nächstes“, sagte Aufiero am Freitag dem katholischen Sender Radio Horeb. „Es geht immerhin um die Einschränkung von Meinungsfreiheit und Versammlungsfreiheit der Menschen, die in besten Absichten ungeborenes Leben und Schwangere in Not schützen wollen.“
Das Gesetz sei angesichts der geringen Anzahl an Gehsteigberatung, oder wie es Kritiker nennen: „Gehsteigbelästigung“ nicht nötig und koste den Steuerzahler viel Geld. Aufiero betonte, Schwangere in Konfliktsituationen benötigten qualitativ hochwertige Beratung. Dass es der Bundesregierung aber darum gehe, glaube er nicht.
Sollte die Änderung des Schwangerschaftskonfliktgesetzes eine Mehrheit finden, was sehr wahrscheinlich ist, wird die Gehsteigberatung unter Strafe gestellt (1000plus-News berichtete).
Kristijan Aufiero betonte gegen Ende des Interviews und angesichts der zu erwartenden Gesetzesänderung die Wichtigkeit, Schwangeren in Not Beratung und Hilfe im Internet anzubieten und in Technologie zu investieren, die diese Frauen effektiv erreicht. Diesen Weg geht 1000plus-Profemina seit vielen Jahren. Die Beratungsplattform profemina.org verzeichnet dabei derzeit über 100.000 Besuche pro Monat.
Update: Der Gesetzentwurf wurde inzwischen mit 381 Ja- und 171-Neinstimmen vom Deutschen Bundestag angenommen.
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