Ist es normal, Kinder zu bereuen?

Bild-Zeitung: „Zeichen von Überforderung“

20.11.2024

Frau überfordert
Copyright by IMAGO / photothek

BERLIN. In einer Psychologie-Reihe zu Alltagsfragen hat Bild online die Frage „Bin ich normal, wenn ich bereue, Kinder zu haben?“ von einer Psychologin beantworten lassen. Dass man gelegentlich „Fluchtfantasien“ vor der Kindererziehung habe, die eine Herausforderung, viel Arbeit bedeute und mit einer Menge Verantwortung einhergehe, sei „vollkommen normal“, sagte Stefanie Stahl, die Bild als „Deutschlands bekannteste Psychologin und Psychotherapeutin“ vorstellt.

Negative Gefühle dieser Art solle man annehmen und sich nicht unter Druck setzen oder sich dafür verurteilen. „Sie sind einfach ein Zeichen von Überforderung“, so Stahl. 

Halte das Gefühl dauerhaft an, sei es gut zu prüfen, „ob es im Alltag Entlastung und Unterstützungsmaßnahmen gibt“. Das Wichtigste sei jedoch, dem (Ehe-)Partner offen mitzuteilen, „dass es möglicherweise Handlungsbedarf gibt“.

Wenn man das Gefühl habe, seine Kinder aber gar nicht zu lieben, sei es essenziell, sich Beratung zu suchen und aufzuarbeiten, wo der Mangel an Liebe möglicherweise herrührt. „Wer selbst keine Liebe erfahren hat, kann sie mitunter auch nur schwer geben und eine enge Bindung aufbauen“, erklärte Psychotherapeutin Stahl. Es könne sein, dass durch die Elternrolle eigene frühkindliche Beziehungserfahrungen hochkämen, die das bedingungslose Einlassen auf den Nachwuchs schwierig machten. In einer Psychotherapie ließe sich das aufarbeiten und die Beziehung zu sich selbst wie zum Kind verbessern.

 

Quelle: https://www.bild.de/leben-wissen/psychologie-liebe/kinder-ist-es-normal-wenn-eltern-sich-wuenschen-keine-zu-haben-67051516dd4668399e3bdfcd

 

Hinterlassen Sie Ihre Meinung

Kommentare

Bisher keine Kommentare

Mehr zu diesem Thema