Offener Brief an den Kanton St. Gallen

1'432 Unterzeichner

57% von 2'500

 

Stand: 9. Dezember 2024

 Als Unterzeichner dieses Offenen Briefes fordern wir: 

Sehr geehrte Damen und Herren des St. Galler Steueramtes

Bitte revidieren Sie Ihre Entscheidung und erkennen Sie 1000plus Schweiz als gemeinnützig an, damit verzweifelte Schwangere in Not in der Schweiz weiterhin die Beratung und Hilfe erhalten, die Entscheidungen für das Leben ermöglichen.   

Seit 2009 trägt 1000plus Deutschland die Beratung und Hilfe tausender Schwangerer in Not im gesamten deutschsprachigen Raum. Um diese wohltätige Arbeit unmittelbar auch in der Schweiz weiter auszubauen, wurde im Jahr 2023 die 1000plus Schweiz GmbH ins Leben gerufen. Dabei hat sich 1000plus Schweiz Statuten gegeben, die alle rechtlichen Voraussetzungen für die Anerkennung der Gemeinnützigkeit erfüllen und die in vollem Einklang mit der Bundesverfassung stehen.

Zu unserem Erstaunen teilte uns das Kantonale Steueramt St. Gallen am 10. Oktober 2023 mit, dass die Tätigkeit von 1000plus Schweiz nicht als gemeinnützig anerkannt wird. Diese Entscheidung basiert anscheinend auf der Ansicht der Behörde, dass das Anliegen von 1000plus, Schwangeren in Not dabei zu helfen, Entscheidungen für das Leben zu treffen, nicht gemeinnützig sei. Die zentrale Mission von 1000plus, mit Schwangeren in Not gemeinsam Alternativen zur Abtreibung zu erarbeiten und so ein Ja zum Leben zu ermöglichen, wird vom Steueramt somit nicht als gemeinnützig erachtet. Folglich können Spenden an 1000plus Schweiz nicht von den Steuern abgezogen werden.

Wir sind jedoch der Überzeugung, dass 1000plus Schweiz aus folgenden Gründen gemeinnützig ist:

  • Die Beratung und Hilfe für Schwangere und ihre Familien ist zu 100% kostenlos und erfolgt ohne jegliche Gegenleistung.
  • Die Beratung und Hilfe stehen jeder Frau offen – unabhängig von Herkunft, Alter, Religion, Kultur, sozialer Schicht, Einkommen und Familienstand.
  • Die Unterstützung, die Schwangeren in Not hilft, eine lebensbejahende Entscheidung zu treffen, dient dem Allgemeinwohl der Schweizer Bevölkerung.

Über 500.000 weltweit beratene Frauen seit der Gründung im Jahr 2009, darunter allein über 14.000 in der Schweiz in den vergangenen drei Jahren, sowie tausende positive Rückmeldungen bestätigen die hohe Nachfrage und Notwendigkeit der Beratungs- und Hilfsangebote von 1000plus.

Mehr als 10.000 positive Rückmeldungen von beratenen Frauen – einschließlich über 750 5-Sterne-Google-Bewertungen für unsere Beratungszentren in Deutschland – belegen die herausragende Qualität unserer Arbeit.

Die Anerkennung von 1000plus als gemeinnützig und mildtätig in Deutschland, Österreich und Italien sollte ebenfalls ein überzeugendes Argument für die Steuerbehörden des Kantons St. Gallen sein. 

Erstunterzeichner

  • Dr. theol. habil. Vitus Huonder, em. Bischof von Chur (verstorben am 03.04.2024)
  • Dr. Marian Eleganti OSB, em. Weihbischof von Chur
  • Peter Schneeberger, Präsident Dachverband Freikirchen.ch
  • Christian Haslebacher, Vize-Präsident Freikirchen.ch; Vorsitzender Viva Kirche
  • Marco Hofmann, Präsident Schweizerische Pfingstmission SPM
  • Melanie & Michael Wenk, Pastoren Bewegungplus Hindelbank – Evangelische Freikirche
  • Lukas Reimann, Nationalrat SVP
  • Oskar Freysinger, alt National- und Staatsrat SVP
  • Maria Rita Marty, lic. iur., alt Kantonsrätin SVP
  • Daniel Frischknecht, Dipl. Psychologe FH, Präsident EDU Schweiz, Romanshorn
  • Thomas Lamprecht, Vizepräsident EDU Schweiz, Bassersdorf
  • Lisa Leisi, Präsidentin EDU St. Gallen
  • Erich Vontobel, Nationalrat EDU
  • Samuel Kullmann, Grossrat EDU Bern
  • Jakob Schwarz, Grossrat/Fraktionspräsident EDU Bern
  • Christoph Hochuli, Grossrat EVP Basel-Stadt
  • André Fritz, eidg. Personal- und eidg. Speditionsfachman EVP
  • Benjamin Aepli, Präsident Die Schweiz betet

Hintergrundinformation zum Offenen Brief von 1000plus Schweiz an den Kanton St. Gallen

 

Das Leid der Verbliebenen 

Jedes Jahr sehen ca. 11.000 schwangere Frauen in der Schweiz keinen anderen Ausweg als eine Abtreibung. Sie treffen diese Entscheidung in einer Notsituation. Diese Zahl zeigt eindrücklich, wie gross das Phänomen der ungeplanten und ungewollten Schwangerschaften in unserer Gesellschaft ist. Die Erfahrung von 1000plus nach über 15 Jahren Beratungsarbeit ist: Keine Frau im Schwangerschaftskonflikt wünscht sich eine Abtreibung! 

1000plus hat sich in Heidelberg im Jahr 2009 mit dem Ziel gegründet, eine Beratungsstruktur für tausende Frauen im Schwangerschaftskonflikt aus Deutschland, Österreich und der Schweiz aufzubauen. Durch das Angebot objektiver Informationen, bestmöglicher Beratung und konkreter Hilfe durch die Beratungsplattform profemina.org sollen Entscheidungen für das Leben ermöglicht werden. Das ursprüngliche Ziel, dereinst 1.000 Frauen im Jahr zu beraten, wurde inzwischen dank der Hilfe zahlreicher Spender und Gönner weit übertroffen. Derzeit wenden sich jeden Monat über 120.000 Frauen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz an profemina.org und über 20.000 Frauen nehmen ein konkretes Beratungsangebot von 1000plus wahr.

Auf der Seite der Schwangeren

Von mittlerweile mehr als 500.000 beratenen Frauen haben wir gelernt, dass äusserer Druck durch Umstände und Personen die häufigste Ursache für einen Schwangerschaftskonflikt und für die Entscheidung zur Abtreibung ist. Daher sehen wir es als unsere zentrale Aufgabe an, solidarisch an der Seite der verzweifelten Schwangeren zu stehen und mit ihnen und für sie eine tragfähige Alternative zur Abtreibung zu erarbeiten – damit eine wirklich freie Entscheidung möglich werden kann. 

Hilfe in höchster Not

Jede Frau, die sich an uns wendet, hat ihre ganz eigene individuelle Geschichte mit ihren persönlichen Herausforderungen, Ängsten und Sorgen. Es schreiben uns Frauen, die gerade erst im neuen Job durchstarten wollen; junge Mädchen, die kurz vor dem Schulabschluss stehen; mehrfache Mütter, die vollkommen überlastet sind und panische Angst vor einem weiteren Kind haben. Es schreiben uns Frauen, die eine beunruhigende Diagnose vom Arzt erhalten haben oder Frauen, die sich tief im Inneren darauf freuen, Mutter zu werden, aber durch die ablehnende Haltung des Partners tief verunsichert sind.

Keine Freiheit ohne Alternativen

Die Profemina-Beratung bedeutet in erster Linie Auffangen, Respektieren und Verstehen. Sie bedeutet, den Erwartungen, Hoffnungen und Bedürfnissen der Schwangeren in Not gerecht zu werden und so lange, so intensiv und auf die Weise, wie die Schwangeren es wünschen, für sie da zu sein – unabhängig von ihrer Lebenssituation, Herkunft oder Religionszugehörigkeit. Die Profemina-Beratung besteht aus hochqualifizierten Mitarbeiterinnen: In diesem Team sind unter anderem Psychologinnen, Pädagoginnen und Ärztinnen, die mit ganzem Herzen und vollem Einsatz an der Seite der Frauen stehen. 

Schnelle und kompetente Unterstützung

Allein im vergangenen Jahr 2023 wurden 257.000 Frauen im Schwangerschaftskonflikt beraten. Unser Beratungsangebot beginnt mit der Suche nach Rat und Hilfe im Internet: In ihrer Not und Panik greifen ungeplant schwangere Frauen zu ihrem Handy, googeln nach Hilfe und stossen dabei auf die Beratungsseite profemina.org, die allein im Jahr 2023 über 2 Mio. Besuche verzeichnet hat. Dort finden Frauen innerhalb von Sekunden Artikel, die ihre aktuellen Fragen und Nöte aufgreifen, sie erhalten Tipps und erste Hilfestellungen. Durch verschiedene Tools, Multiple-Choice-Tests und Chat-Möglichkeiten können sie ganz unkompliziert Kontakt zur Beratung aufnehmen – und das, wann, wo und wie sie es wünschen.

Die Schweiz ruft, wir kommen!

Seit Beginn der von 1000plus finanzierten Profemina-Beratung werden Frauen auch über die deutschen Grenzen hinaus in Österreich und der Schweiz erreicht. Die Anzahl der Anfragen steigt dabei stetig. Allein in den letzten drei Jahren haben über 10.000 Schwangere in Not die Hilfe und Beratung durch profemina.org/de-ch von der Schweiz aus in Anspruch genommen. 

Hinter 1000plus Schweiz steht eine Gemeinschaft von über 500 Unterstützern aus allen 26 Kantonen. 1000plus ist völlig unabhängig und erhält weder staatliche noch kirchliche Mittel. Durch die alleinige Unterstützung privater Spender möchte 1000plus Schweiz die Profemina-Beratung weiter ausbauen und so dazu beitragen, dass immer mehr Frauen in der Schweiz erreicht und beraten werden können, um ihnen tragfähige Alternativen zur Abtreibung zur Verfügung zu stellen. Ferner möchte 1000plus durch Öffentlichkeitsarbeit und positive Kommunikation, ohne zu verurteilen, die Kultur des Lebens in der Schweiz weiter aufbauen und die Würde und den Wert eines jeden Menschenlebens zurück ins öffentliche Bewusstsein bringen. 

In Aussicht gestellte Gemeinnützigkeit wird kurzerhand nicht gewährt 

Die Gründung der 1000plus Schweiz GmbH ist unsere Antwort auf die anhaltenden Hilferufe zahlreicher Schweizer Frauen. Bereits am 27. Oktober 2022 reichten wir daher beim kantonalen Steueramt St. Gallen ein Gesuch auf Vorprüfung der Steuerbefreiung ein. Diese ist für uns als rein spendenfinanzierte Organisation von grösster Bedeutung. Mit Schreiben vom 23. Dezember 2022 stellte uns die Behörde die Steuerbefreiung in Aussicht, unter der Voraussetzung, dass kleinere Anpassungen an unseren Statuten vorgenommen werden. Der Vorgabe nach den Anpassungen sind wir lückenlos nachgekommen und haben im Vertrauen auf die Zusagen des Steueramtes die 1000plus Schweiz GmbH gegründet. Entgegen dem Ergebnis der Vorprüfung wurde uns nach der notariellen Errichtung der GmbH aus heiterem Himmel im Entscheid vom 10. Oktober 2023 mitgeteilt, dass unser Gesuch um Steuerbefreiung abgelehnt wird. 

Durch 1000plus ermöglichte Profemina-Beratung in der Schweiz Copyright by 1000plus

Diese Entscheidung ist umso erstaunlicher, als 1000plus – bei inhaltlich identischen Statuten – seit Jahren in Ländern wie Deutschland, Österreich oder Italien (Südtirol) als gemeinnützig und mildtätig anerkannt ist.

In der Begründung des Amtes heisst es, Konsultationen und Internetrecherchen hätten zu einer Neubewertung des Sachverhalts geführt. Wikipedia, einseitige Artikel politisch deutlich links positionierter Medien und der Beitrag einer Politikerin der links-satirischen dt. Partei «Die Partei», werden im Entscheid des St. Galler Steueramts als «Quellen» angeführt. Unsere Beratung sei angeblich einseitig, manipulativ und nicht ergebnisoffen.

Zahlen zeigen: Es braucht 1000plus!

Weit über 10.000 Frauen, deren schriftliche Rückmeldungen uns vorliegen, sagen das Gegenteil: Sie fühlen sich in unserer Beratung mit all ihren Bedürfnissen, Sorgen und Ängsten gesehen. Sie berichteten davon, niemals verurteilt worden oder unter Druck gesetzt, sondern mit Hingabe und gelebter Nächstenliebe beraten worden zu sein. Neben der persönlichen Beratung bietet unsere Beratungsplattform profemina.org/de-ch eine für die Schweiz und international einzigartige, digitale und automatisierte Beratung an. Die Zahlen sprechen für sich. Jährlich nehmen derzeit über 250.000 Frauen aus dem ganzen deutschen Sprachraum unsere Beratung in Anspruch. Darunter über 10.000 Schwangere aus der Schweiz – allein in den letzten 3 Jahren. Tendenz steigend. Etwa 2/3 aller Schwangeren, die sich von uns beraten lassen, entscheiden sich für ihr Kind. Mit insgesamt über 750 verifizierten 5-Sterne-Bewertungen auf Google sind wir die am besten bewertete Schwangerschaftskonfliktberatung im deutschen Sprachraum. Weitere wertschätzende Zeugnisse beratener Frauen liegen uns in Form von Interviews, E-Mails, Fotos, Briefen und Videos vor. 

Nicht für uns, sondern "pro femina" – für die Frau!

Fest entschlossen, diesen Akt der Willkür nicht hinzunehmen, haben wir gegen den Entscheid Einspruch erhoben. Wenn nötig, werden wir den Weg durch alle gerichtlichen Instanzen gehen. Um der schwangeren Frauen willen, die keinen anderen Ausweg aus ihrer Notsituation sehen, als ihr Kind abzutreiben. 1000plus Schweiz bietet HILFE statt Abtreibung, weil jeder fehlt, der nicht geboren wird. 

Bitte unterzeichnen Sie diesen Offenen Brief

Wir befinden uns offensichtlich an einem Wendepunkt, an dem die grundlegenden Prinzipien von Freiheit und Demokratie auf dem Spiel stehen. In einem Land wie der Schweiz, das stolz auf seine lange Tradition der Freiheit und des Volksentscheids ist, darf es nicht sein, dass eine einzelne Behörde, möglicherweise getrieben von politischer Voreingenommenheit, über die Definition von Gemeinnützigkeit bestimmt. Dies ist eine Frage von nationaler Bedeutung, die weit über die Grenzen von Pro Life- und Pro Choice-Debatten hinausgeht.

Die willkürliche Entscheidung gegen 1000plus Schweiz ist ein Präzedenzfall, der die Freiheit aller Schweizer Bürgerinnen und Bürger bedroht. Heute sind es wir, aber morgen könnte jede Organisation oder Bewegung, die nicht in das enge Weltbild bestimmter Behörden passt, ein Opfer von politischer Willkür werden. 

Wir rufen Sie – unabhängig von Ihrer politischen Überzeugung – dazu auf, sich uns anzuschliessen. Zeigen Sie, dass in der Schweiz das Volk entscheidet, was gemeinnützig ist. Es geht hier um den Schutz von Schwangeren in Not, es geht um unsere Freiheitsrechte und um die Verteidigung der Grundwerte, die die Schweiz seit Jahrhunderten prägen.

Unterzeichnen Sie diesen Brief und setzen Sie ein klares Zeichen für Freiheit, Fairness und die Wahrung der Demokratie in unserem Land.

Im Namen aller künftigen Schwangeren in Not in der Schweiz: Vielen Dank für Ihre Solidarität!

Jetzt den Offenen Brief unterschreiben

Über Profemina

Profemina ist ein unabhängiges, hochqualifiziertes, gemeinnütziges und internationales Beratungsangebot für Frauen im Schwangerschaftskonflikt. Durch objektive Informationen, exzellente und immer vielfältigere Beratung sowie durch konkrete Hilfe möchten wir Frauen im Schwangerschaftskonflikt selbstbestimmte und unabhängige Entscheidungen ermöglichen. 

Von inzwischen insgesamt weit über 500.000 beratenen Frauen haben wir gelernt, dass äusserer Druck durch Umstände und Personen die häufigste Ursache eines Schwangerschaftskonflikts und der Entscheidung für eine Abtreibung ist.

Das Anliegen von Profemina ist es, uns an die Seite von Schwangeren in Not zu stellen und mit und für alle FRAUEN, DIE DIES WÜNSCHEN, eine belastbare Alternative zur Abtreibung zu erarbeiten und so eine FREIE Entscheidung zu ermöglichen.

Unsere Arbeit finanziert sich durch 1000plus, einer gemeinnützigen, spendenbasierten, internationalen Organisation, die von Menschen getragen wird, denen Schwangere in Not am Herzen liegen. Deshalb ist unsere Beratung für jede Rat und Hilfe suchende Frau zu 100 Prozent kostenlos.

Über 1000plus Schweiz

Das Ziel von 1000plus Schweiz ist es, Information, Beratung und Hilfe für Frauen und Familien im Schwangerschaftskonflikt zu betreiben, fördern und finanzieren, insbesondere Beratungsangebote und -einrichtungen, die zu Profemina gehören.

Neben der Beratung und Hilfe für Schwangere in Not hat 1000plus es sich zur Aufgabe gemacht, die Öffentlichkeit auf die Not von Frauen im Schwangerschaftskonflikt aufmerksam zu machen und die Würde, den Wert und die Schönheit eines jeden Menschenlebens verstärkt ins Bewusstsein zu bringen.

Allen Personen, denen der Aufbau einer Kultur des Lebens am Herzen liegt, bietet 1000plus ein Netzwerk und befähigt dazu, nachhaltig für den Schutz des menschlichen Lebens, für Ehe und Familie einzutreten. 

Haben Sie Fragen zum Offenen Brief?

Für Rückfragen und weiterführende Gespräche sowie schriftliche oder mündliche Interviews stehe ich Ihnen jederzeit zur Verfügung. Ich würde mich freuen, Ihnen Rede und Antwort zu stehen und darüber zu sprechen, was wir gemeinsam für Schwangere in Not in der Schweiz tun können.

Telefon: +41 (0)71 560 56 56

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