Brasilianischer Helfer bietet verlassenen behinderten Kindern ein Zuhause
Seit 1990
Der Brasilianer Antônio Carlos Tavares de Mello, genannt Tônio, engagiert sich seit 1990 unermüdlich für schwerbehinderte Kinder, die Abtreibungen überlebt oder unter Gewalt gelitten haben, wie die katholische Wochenzeitung Die Tagespost berichtet. Er gründete die Gemeinschaft „Jesus Menino“ bei Rio de Janeiro, die als Familie für die verlassenen Kinder fungiert.
Viele der Kinder, die er aufnimmt, haben traumatische Erlebnisse hinter sich. So zum Beispiel Alexander, ein heute 40-jähriger Mann, der während der Schwangerschaft seiner Mutter durch Schläge des Vaters blind wurde. Alexander ist musikalisch begabt und begleitet Tônio auf dessen Europatour, bei der dieser Unterstützung für die Gemeinschaft sucht.
Die zwölf Häuser der Gemeinschaft bieten den Kindern eine feste Struktur und medizinische wie psychologische Betreuung. Freiwillige Helfer aus verschiedenen Ländern unterstützen das Projekt vor Ort und schaffen gemeinsam ein liebevolles Umfeld, das auf das Wohl und die Würde jedes Kindes achtet.
Obwohl die brasilianische Gesetzgebung Abtreibungen weitgehend verbietet, gibt es jährlich etwa eine Million illegale Abtreibungen. Tônio beschreibt, dass viele werdende Mütter lange Zeit versuchen, ihre Schwangerschaft mit Medikamenten zu beenden, bisweilen mit fatalen Folgen für die ungeborenen Kinder.
Tônio sieht sich nicht als Leiter einer gewöhnlichen sozialen Einrichtung: „Wir sind keine NGO oder Krankenanstalt, sondern eine geweihte Familie“, erklärt er. Der Alltag in der Gemeinschaft sei klar strukturiert, mit Gebet, Schule und gemeinsamen Mahlzeiten, während pflegebedürftige Kinder durchgehend von Pflegekräften versorgt werden.
Aus der Sicht von 1000plus stellt das Engagement von Antônio Carlos Tavares de Mello ein wertvolles Zeugnis für die Kultur des Lebens dar, die das Leben in all seinen Phasen und unabhängig von den Umständen wertschätzt.
Tônio schafft mit der Gemeinschaft „Jesus Menino“ ein Umfeld, das das Prinzip der unbedingten Lebensbejahung verkörpert und zeigt, dass jedes Kind – unabhängig von seiner Vorgeschichte oder Behinderung – Liebe, Fürsorge und einen würdigen Platz in der Gesellschaft verdient.
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