Alte brauchen safe spaces vor Sterbehelfern
Passauer Bischof Stefan Oster: Sind Diener des Lebens
PASSAU. Anlässlich eines Festakts zum 25-jährigen Bestehen des Malteserstifts in Passau hat der Passauer Bischof Stefan Oster betont, dass der christliche Freiheits- und Würdebegriff seine Wurzeln in Gott habe, der das Leben schenke und wieder entziehe. Deshalb dürfte der assistierte Suizid kein Geschäftsmodell in kirchlichen Einrichtungen werden, weil das Leben selbst vom Anfang bis zum Ende unverfügbar sei. Bischof Oster unterstrich, das Bundesverfassungsgericht habe 2020 Suizidbeihilfe als Geschäftsmodell grundsätzlich ermöglicht und den Gesetzgeber beauftragt, diese Möglichkeit zu regulieren. Bisher sind Versuche, einen Gesetzesentwurf dazu zu beschließen, an fehlenden Mehrheiten gescheitert. Daher auch, so der Bischof, seien die Dinge offen und noch nicht reguliert. Bischof Oster nannte die Begründung des Verfassungsgerichtes, das sich auf die persönliche Autonomie beruft, die auch ein selbstbestimmtes Sterben einschließe, einen Dammbruch für unsere immer noch christlich geprägte Kultur. Deshalb brauchten alte Menschen einen „safe space“, wo sie nicht unter Druck gesetzt würden, sterben zu sollen. Jeder, der in ein kirchliches Altenheim ziehe, müsse sich darauf verlassen können, dass dort kein sogenannter assistierter Suizid angeboten werde. „Wir sind Dienerinnen und Diener des Lebens – und nicht des Todes“, stellte Bischof Oster klar.
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