Freiheit oder tödlicher Druck: Geplantes Sterbehilfegesetz in Großbritannien
„Kultur des Sterbens“
London - Ein neuer Gesetzesentwurf der britischen Labour-Partei will Euthanasie für unheilbar Kranke ermöglichen, wie das Institut für Medizinische Anthropologie und Bioethik (IMABE) berichtet. Doch die Pläne stoßen auf breite Kritik. Behindertenverbände mahnen: „Wir brauchen keine Assistenz zum Sterben, sondern Assistenz zum Leben.“
Die Regelung, die eine tödliche Medikation binnen 21 Tagen nach Antragstellung vorsieht, werde insbesondere vulnerablen Gruppen gefährlich. Dies bringe nach Meinung der Aktivistin Jane Campbell das Leben von vulnerablen behinderten Menschen in Gefahr.
Aktive Euthanasie ist die gezielte Tötung eines Menschen, etwa durch die Verabreichung eines tödlichen Mittels. Sie ist in Deutschland strafbar und ethisch stark umstritten.
Während Befürworter den Entwurf als „Wahlfreiheit“ darstellen, warnen Ärzte und Ethiker vor folgenschweren Konsequenzen. Prognosen über die verbleibende Lebenszeit seien oft ungenau, wie Professor John Wyatt betont. Zudem würden viele Patienten in Großbritannien aufgrund fehlender Palliativversorgung alleine gelassen. Kritiker fordern eine bessere Finanzierung der Hospiz- und Schmerztherapie, statt Leben zu verkürzen.
Die Abstimmung im Parlament soll am 29. November erfolgen. Kritiker hoffen, dass sich die Abgeordneten für den Schutz des Lebens und gegen sozialen Druck auf vulnerable Gruppen entscheiden.
„Ich möchte die Regierung dringend auffordern, sich auf die Reparatur unseres kaputten Palliativversorgungssystems zu konzentrieren, anstatt diese gefährliche und ideologische Politik erneut zu diskutieren“, so der Appell des Bündnisses „Care Not Killing“.
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