Scharfe Kritik des Vatikans an Paris wegen „Recht auf Abtreibung“
„Lebensfeindliche Verfassung“
VATIKANSTADT/PARIS. Während Frankreich vor der Aufnahme eines Rechts auf Abtreibung in die Verfassung steht (1000plus-News berichtete), hat der Vatikan in einer Stellungnahme mehrfach an Aussagen von Papst Franziskus erinnert, der den Schwangerschaftsabbruch als „Mord“ und den Abtreibungsarzt als „Auftragskiller“ bezeichnet hatte. Frankreich bereite sich mit dieser Gesetzesänderung auf eine „lebensfeindliche Verfassung“ vor, so der Vatikan in einem Leitartikel des Kommunikationsverantwortlichen Massimiliano Menichetti. Er erinnerte an die französischen Bischöfe, die schon zu Beginn des parlamentarischen Prozesses ihre Besorgnis über diese Verfassungsänderung zum Ausdruck gebracht und bekräftigt hatten, dass „jedes Leben ein Geschenk ist, ein zerbrechliches und kostbares Geschenk, das unendlich würdig ist und von seinem Beginn bis zu seinem natürlichen Ende angenommen werden muss“.
„Wir verwenden Wörter wie Präembryo, Embryo, Säugling, Kind, Jugendlicher, Erwachsener und älterer Mensch, um Entwicklungsstadien zu bezeichnen, in denen sich die Anzahl der Zellen ändert, in denen sich der kognitive Aspekt, der Bedarf an Unterstützung entwickelt, aber es handelt sich immer noch um eine Person“, schreibt Menichetti und verwies auf den Papst, der bei einer Generalaudienz gesagt hatte, dass eine Gesellschaft nicht an ihren Verboten gemessen werde, sondern an ihrer Fähigkeit zu lieben, und „die Freiheit wächst mit der Liebe“.
Die Menschheit habe „immer jede eugenische Theorie verurteilt“, aber Embryonen würden weiterhin „manipuliert und ausgewählt, als wären sie Material und nicht Personen“. In diesem Zusammenhang sei die Abtreibung „sowohl Prämisse als auch Konsequenz“.
In einer „von so viel Gewalt gebeutelten Welt“, schreibt Menichetti in seinem Leitartikel, „scheint es schwierig zu sein, eine gute globale Strategie der Aufnahme und Unterstützung aufzubauen, Gelder, Aufmerksamkeit und Liebe für Frauen, die eine schwierige Schwangerschaft durchleben, und für die Kinder, die in ihrem Bauch getragen werden, bereitstellen zu können“. Viele Leben könnten jedoch gerettet werden, wenn Frauen in wirtschaftlicher, rechtlicher, psychologischer, religiöser und sozialer Hinsicht unterstützt würden, „und zwar in einem dramatischen Moment, in dem Abtreibung die einzige Lösung zu sein scheint“.
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