Kommen Föten in den Himmel?

Es gibt nach Auffassung der meisten Christen eine berechtigte Hoffnung dafür, dass auch Kinder, die vor ihrer Geburt sterben, nach ihrem Tod die Liebe Gottes erfahren dürfen.

Im Katechismus der Katholischen Kirche von 1993 heißt es dazu: „Was die ohne Taufe verstorbenen Kinder betrifft, kann die Kirche sie nur der Barmherzigkeit Gottes anvertrauen, wie sie dies im entsprechenden Begräbnisritus tut. Das große Erbarmen Gottes, der will, dass alle Menschen gerettet werden‘, und die zärtliche Liebe Jesu zu den Kindern, die ihn sagen lässt: ‚Lasst die Kinder zu mir kommen; hindert sie nicht daran!’ (Mk 10,14), berechtigen uns zu der Hoffnung, dass es für die ohne Taufe gestorbenen Kinder einen Heilsweg gibt.“ (KKK, 1261)

Traditionellerweise gab es in der katholischen Theologie auch die Vorstellung vom sogenannten „Limbus“, einem Ort der natürlichen Glückseligkeit, an den vor ihrer Geburt bzw. Taufe verstorbene Kinder gelangen würden, allerdings ohne dort der sogenannten „Anschauung Gottes“ teilhaftig zu werden. Dogmatisiert wurde diese Theorie allerdings nie.

Unabhängig davon vertreten viele Christen die Auffassung, dass ungeborene Kinder durch die Gnade Gottes und seine unendliche Liebe in den Himmel aufgenommen werden. Diese Perspektive bietet Trost und Hoffnung für viele gläubige Menschen, die den Verlust eines ungeborenen Kindes erfahren haben.