„Es fehlte an Zeit, die Angst zu besiegen“
Unter Druck und unverstanden
Wie geht es Frauen nach einer Abtreibung? In der Rubrik „Abortion Stories“ haben wir Originalaussagen betroffener Frauen zusammengestellt. So zum Beispiel diese Rückmeldung nach einer Profemina-Beratung im Oktober 2023:
„Als ich mich auf den Weg machte, war ich noch immer unentschieden, hatte nur 2 h geschlafen, war am Ende meiner Kräfte. Ich fragte mich selbst, was ich dort gleich tun werde und hatte mir überlegt, zuerst nach einem neuen Termin zu bitten, was ich auch tat, dann um die Voruntersuchung zu bitten, um zu sehen, ob nach all dem Stress noch Vitalzeichen da sind und zu fragen, wie groß es ist und ob es auch noch später gehen würde.
So ist es auch alles geschehen, bis ich dann unter Druck gesetzt wurde und davon ausgehen musste, dass es die letztmögliche Gelegenheit sei, da sie mich nicht erneut schieben würden.
„Sog verketteter Ereignisse“ trifft es überhaupt nicht. Jeder hat gesehen, wie sehr ich mit mir kämpfe, dass ich es nicht kann und will. Und das habe ich auch 2x gesagt. Und ich frage mich, warum sie mich den Termin dann nicht haben schieben lassen, wo es doch ging, warum sie mich unter Druck gesetzt haben. Klar hätte es meine Leidenszeit verlängert, und vielleicht auch keine neuen Informationen zutage gefördert. Aber ich hatte gehofft, zu Hause, an meinem Rückzugsort Nr. 1, zur Ruhe zu kommen, im Kreise und Schutze der Familie Kraft zu sammeln, es allen zu sagen und mir ihre Unterstützung und Zuversicht zu versichern, Mut zu fassen.
Ich hatte unlängst in unserem vorletzten Gespräch - dank Ihnen! - erkannt, dass ich es will, konnte antizipieren, dass es nicht das Richtige ist, es falsch ist, es zu töten und wie es mir damit gehen wird. 😔 Und dennoch ist es nun so gekommen.
Wenn Sie mögen und Zeit haben, lassen Sie uns gern telefonieren - und sei es nur, dass Sie anderen meine Erfahrungen weitergeben, es für Ihre wunderbare Beratung nutzen. Sie machen das großartig, Sie waren die Einzige, die zu mir durchgedrungen ist, mit der ich mich sortieren konnte und weiter kam, diesen Weg erstmals sehen konnte. Es fehlte nur an Zeit, die Angst zu besiegen; der Druck war schlussendlich zu groß. Und nun ist da nur noch die Sorge, wie es weitergehen kann, wie ich schnellstmöglich wieder schwanger werden kann. Es ist so tragisch. Es war so perfekt. Ich hätte es alles haben können 🥺😫😔. Ramona*“
Einen Monat später schrieb Ramona Ihrer Beraterin, um sich zu bedanken:
„Ich werde bei Zeiten eine Bewertung abgeben, die meinen Dank und meine Wertschätzung gegenüber Ihrer so wichtigen professionellen und menschlichen Arbeit zum Ausdruck bringt.
Ich finde es noch immer schade, dass wir erst so spät zueinander gefunden haben. Danke für die intensive Begleitung auf den „letzten Metern" dieser für mich enorm prägenden und herausfordernden Zeit.
Vielleicht musste ich so tief fallen, um zu erkennen, dass da draußen - nicht nur beruflich, sondern auch privat - ein Leben auf mich wartet und die Gestaltung dieses Lebens und anderer Dimensionen des Lebens (also außerberuflich) nur in meiner Hand liegt; es wird mir niemand abnehmen.
Nochmals ganz herzlichen Dank! Sie sind und waren von Anfang bis Ende einfach echt toll! Ramona“
*Der Name wurde zum Schutz der beratenen Frau anonymisiert.
Spenden Sie für Schwangere in Not, um sie vor der Tragödie einer Abtreibung zu bewahren!
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