Kardinal Nichols warnt vor Legalisierung der Suizidbeihilfe in England

„Nationaler Todesservice“

08.04.2025

Kardinal Vincent Nichols
Kardinal Vincent Nichols Copyright by IMAGO / Stefano Montesi

Gegen die geplante Legalisierung der Suizidbeihilfe hat sich Kardinal Vincent Nichols, Erzbischof von Westminster und Vorsitzender der katholischen Bischofskonferenz von England und Wales, mit Nachdruck ausgesprochen, wie Die Tagespost berichtete.

In einem am Dienstag veröffentlichten Hirtenbrief warnte er vor einer „grundlegenden Veränderung unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens“, falls das Gesetz „Terminally Ill Adults (End of Life) Bill“ verabschiedet wird. Der Gesetzentwurf sieht konkret vor, dass unheilbar Kranke in England und Wales unter bestimmten Bedingungen Suizidbeihilfe erhalten können.

Nichols betonte weiter, das Gesetz stelle die „Autonomie des Einzelnen über alle anderen Überlegungen“ und gefährde vulnerable Gruppen wie Schwerkranke, Behinderte und Ältere. Er verwies auf Erfahrungen aus anderen Ländern, wo ursprünglich enge gesetzliche Grenzen später ausgeweitet wurden.

In fast allen Ländern mit legalisierter Suizidbeihilfe würden die Begrenzungen nach und nach aufgeweicht, so der Kardinal. Zudem drohe ein „nationaler Todesservice“ anstelle eines Ausbaus der Palliativversorgung, die in Großbritannien bereits unterfinanziert sei.

Hinterlassen Sie Ihre Meinung

Kommentare

Bisher keine Kommentare

Mehr zu diesem Thema