Schweizer Schwangerenberatung LISI: 87,5 % der Frauen treiben ab – Warum?
Mitglied der Abtreibungsorganisation „Planned Parenthood“

Ein aktueller Artikel der französischsprachigen Schweizer Tageszeitung 24 heures beleuchtet die Arbeit der Schwangerschaftsberatungsstelle LISI (Lieu d’informations et de soins relatifs à l’interruption de grossesse) am CHUV in Lausanne. Diese Einrichtung ist über die Dachorganisation „Sexuelle Gesundheit Schweiz“ (SSCH) indirekt mit der Abtreibungsorganisation „Planned Parenthood“ verbunden. SSCH ist nämlich ein akkreditiertes Mitglied der „International Planned Parenthood Federation“ (IPPF).
„Planned Parenthood“ ist die weltweit größte Abtreibungsorganisation. Im Jahr 2023 führte die Dach-Organisation „International Planned Parenthood Federation“ (IPPF) rund 6 Millionen Abtreibungen weltweit durch
Jährlich suchen ungefähr 800 Frauen die Beratungsstelle LISI auf und es werden rund 700 Abtreibungen durchgeführt. Nur 100 Frauen entscheiden sich nach der Beratung für die Fortsetzung der Schwangerschaft. Dies entspricht einer Abtreibungsrate von ca. 87,5 %.
Eine Schwangere habe ihren Termin bei der Beratungsstelle abgesagt, erzählte eine Mitarbeiterin. „Sie hat sich entschieden, ihre Schwangerschaft auszutragen […] Das ist genauso gut.“
Dennoch beschäftige sie etwas: „Ihr Gynäkologe, dem sie jedoch gesagt hatte, dass sie über eine Schwangerschaftsunterbrechung nachdenkt, zeigte ihr den Bildschirm während des Ultraschalls und ließ sie den Herzschlag hören. Danach wurde alles für sie viel schwieriger.“
Das am CHUV angewandte Protokoll sehe nicht vor, bei Zweifeln einer Frau an einer Abtreibung ihr das ungeborene Kind oder den Herzschlag zu zeigen, betonte die Mitarbeiterin weiter. Anders würden Spezialisten in Privatpraxen verfahren: „Frauen erzählen uns regelmäßig, dass ihr Gynäkologe ihnen die Bilder gezeigt hat.“
Hier offenbart das CHUV-Protokoll eine klare Einseitigkeit: Frauen, die über eine Abtreibung nachdenken, erhalten nicht alle wichtigen Informationen. Die bewusste Entscheidung, ihnen weder den Embryo noch den Herzschlag zu zeigen, nimmt ihnen eine wesentliche Grundlage für eine informierte Wahl.
Während verantwortungsbewusste Gynäkologen in Privatpraxen vollständige Aufklärung bieten, versuchen Organisationen wie „Sexuelle Gesundheit“, solche ärztliche Integrität gezielt zu diskreditieren. Mit solchen Aussagen werden Ärzte stigmatisiert, die ihren Job gewissenhaft machen – und Frauen alle Fakten liefern. Diese Strategie macht deutlich, wie radikal das Narrativ verschoben wird. Nicht das Leben, sondern seine vorschnelle Beendigung soll salonfähig werden.
Erstaunlich ist vor allem, dass solche Aussagen in den Medien völlig unkommentiert bleiben. Ohne kritische Einordnung wird der Eindruck erweckt, es sei völlig normal, Frauen gezielt Informationen vorzuenthalten.
„Manche Spezialisten geben ihren Patientinnen unvollständige Informationen“, ergänzte eine weitere Mitarbeiterin. Mit „unvollständige Informationen“ meinte sie jedoch beispielsweise, die schwangeren Frauen nicht an andere Länder zu verweisen, die selbst nach der 12-Wochen-Frist noch Abtreibungen legal stellen, wie Spanien oder die Niederlande.
2023 wurden in der Schweiz 12.045 Abtreibungen registriert – ein Anstieg um 6,2 % gegenüber 2022 und der höchste Wert seit Einführung der einheitlichen Statistik 2004 (1000plusNews berichtete). Die Abtreibungsrate liegt bei 7,3 pro 1.000 Frauen im gebärfähigen Alter (15–44 Jahre).
Als Reaktion darauf hat 1000plus Schweiz eine Petition gestartet. Ziel ist es, bis zum 2. Juni 10.000 Unterschriften zu sammeln (Hier geht’s zur Petition).
Zur Petition: Keine weiteren «Abtreibungsrekorde»
Alle in der Schweiz wohnhaften Personen, unabhängig von Staatsbürgerschaft und Alter sowie Auslandschweizer, dürfen diese Petition unterschreiben.
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