Wegen Schwangerschaft: Sponsoren lassen Profi-Schwimmerin im Stich
Fehlende Unterstützung für Mütter

BERLIN. „Einen Partner habe ich verloren und ein Partner hat die Förderung pausiert.“ Mit diesem Satz beschreibt Para-Schwimmerin Elena Semechin die unmittelbaren Folgen ihrer Schwangerschaft für ihre finanzielle Situation. „Wie finanziere ich mich dann – da kommt ja noch ein Menschlein dazu.“
Die 31-Jährige, Paralympics-Goldgewinnerin von 2021, hat sich nach einer Hirntumor-Diagnose eindrucksvoll zurückgekämpft (1000plus berichtete). Wie die Sportschau berichtet, steht sie nun erneut vor einer Herausforderung: Kaum hatte sie ihre Schwangerschaft öffentlich gemacht, brachen Sponsorenverträge weg. Sichtbarkeit und Leistung – das seien offenbar die ausschlaggebenden Kriterien, wie sie erklärt.
Zwischen Kind und Karriere
Semechin erwartet mit ihrem Ehemann und Trainer Phillip Semechin ihr erstes Kind. Doch an ein Karriereende denkt sie nicht. „Ich möchte in LA starten. Als Mutti, warum nicht? Kann man mal versuchen. Das wären dann meine fünften Spiele. Ich glaube, das ist noch drin, weil ich habe noch Lust, ich habe noch dieses Feuer und diese Motivation“, sagt sie. Ihr Blick ist klar nach vorn gerichtet – trotz aller Hindernisse.
Mehr Unterstützung für Mütter im Sport
Was ihr jedoch fehlt, ist Rückhalt. „Da wünsche ich mir einfach mehr Unterstützung für alle werdenden Mütter in allen Sportarten“, sagt sie. Es gehe nicht nur um Geld, sondern auch um praktische Hilfe, etwa bei der Kinderbetreuung. Der aktuelle Umgang mit schwangeren Athletinnen wirft Fragen auf: Wie familienfreundlich ist der Leistungssport wirklich?
Beispiele aus anderen Ländern zeigen, dass es anders geht. In Norwegen verlängern Vereine automatisch Verträge schwangerer Spielerinnen (1000plus berichtete). Ein Modell, das zeigt: Mutterschaft und sportliche Höchstleistung müssen sich nicht ausschließen.
Elena Semechins Geschichte rückt ein strukturelles Problem ins Licht. Frauen, die sich für ein Kind entscheiden, brauchen verlässliche Unterstützung – auch im Spitzensport. Ihre Offenheit und ihr Einsatz zeigen: Hier geht es nicht nur um eine Athletin, sondern um eine Frage der Fairness im gesamten System.
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