Chinas neuer Familien-Trend
Präsident Xi will „stärkere Führung“ bei Ehe, Geburt und Familie
Hongkong. Der chinesische Präsident Xi Jinping hat angesichts eklatant fallender Geburtenzahlen die Frauen in der Volksrepublik dazu aufgerufen, einen „neuen Trend zur Familie“ zu etablieren, so berichtet das Handelsblatt. Es sei notwendig, „aktiv eine neue Kultur der Ehe und des Kinderkriegens zu kultivieren und junge Menschen bei Ehe, Geburt und Familie stärker zu führen“, sagte er in einem von der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua veröffentlichten Kommentar.
Hintergrund dieser Kursänderung sind eine alternde Bevölkerung sowie ein Rekordrückgang bei der Geburtenrate. Im vergangenen Jahr war die Bevölkerungszahl erstmals seit Jahrzehnten geschrumpft. Hohe Kinderbetreuungskosten, scheinbare Karrierehindernisse, Diskriminierung und der daraus resultierende Wunsch, nicht zu heiraten, halten viele junge Chinesinnen davon ab, Kinder zu bekommen.
So kündigte die Regierung zu Jahresbeginn an, etwa die Kosten für Kinderbetreuung und Bildung senken zu wollen. Bereits seit 2021 versuchen die Behörden mit diversen Massnahmen, den Bevölkerungsrückgang zu bekämpfen. Dazu gehören Steuererleichterungen, längerer Mutterschaftsurlaub und Wohnhilfen. Auch wurde die bis dahin geltende chinesische Ein-Kind-Politik im Jahr 2016 auf zwei Kinder angehoben. Seit 2021 dürfen Paare „sogar“ drei Kinder bekommen.
In anderen Staaten der Region ist die Bevölkerungsentwicklung ähnlich: Japan, Südkorea und Taiwan sehen sich alle mit rückläufigen Bevölkerungen konfrontiert. Grund dafür sind ebenfalls niedrigen Geburtenraten und Einwanderungszahlen.
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