Frankreich: Nach Abtreibung nun „Sterbehilfe"?
Emmanuel Macron stellt Gesetzesvorschlag vor
Frankreich scheint unter seinem aktuellen Präsidenten Emmanuel Macron immer stärker zu einer Bastion der Kultur des Todes zu werden. In der vergangenen Woche schrieben die Parlamentarier eine sogenannte „Freiheit zur Abtreibung“ in der französischen Verfassung fest (1000plus berichtete); nun wagt Macron einen weiteren Vorstoß. Er plant, aktive „Sterbehilfe“ zu legalisieren. Das berichten unter anderem „Zeit“ und „NZZ“.
Im Mai will Macron dem Parlament ein entsprechendes Gesetz vorschlagen. Demnach sollen bald Erwachsene um die Tötung bitten können, wenn sie unheilbar und lebenbedrohlich erkrankt und wenn ihre Schmerzen nicht mehr linderbar sind. Ob ihrem Wunsch entsprochen wird, soll ein Ärztegremium aus mindestens zwei Ärzten entscheiden, das dann auch die Rezepte für das tödliche Medikament ausstellen soll. Es ist vorgesehen, dass die Patienten das Medikament dann selbst einnehmen. In Grenzfällen soll es ihnen aber auch verabreicht werden können. Dazu würden bestimmte Krankheitszustände gehören, bei denen die Bewegungsfähigkeit des Patienten stark eingeschränkt ist. „Wir betrachteten dieses Gesetz als ein Gesetz der Brüderlichkeit“, so Macron. Für sein Vorhaben wird der französische Präsident breit kritisiert. „Man kann nicht von Brüderlichkeit sprechen, wenn man auf Leiden mit dem Tod antwortet“, sagte beispielsweise Matthieu Rougé, der Bischof von Nanterre.
Matthieu Rougé im Interview:
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