Katholische Bischöfe zu Sterbehilfe vor Referendum in Slowenien: „Besonders schwere Todsünde“

Freigabe von Sterbehilfe

06.06.2024

Sterbehilfe
Sterbehilfe (Symbolbild) Copyright by IMAGO / epd

LAIBACH - Vor dem Referendum der Slowenen über eine Regelung der Sterbehilfe am kommenden Sonntag haben die katholischen Bischöfe des 2,1-Millionen-Einwohner-Landes ihre Warnung vor einer Freigabe der Sterbehilfe bekräftigt, wie das katholische Nachrichtenportal kath.net berichtet.

„Die Einführung der Möglichkeit des assistierten Suizids bedeutet einen gesellschaftlichen Verzicht auf die Fürsorge für die Schwächsten“, warnten die Bischöfe in einer Erklärung, die der Weihbischof von Laibach, Anton Jamnik, und der Sprecher der slowenischen Bischofskonferenz Gabriel Kavčič der Öffentlichkeit präsentierten.

„Wir ermutigen alle Bürgerinnen und Bürger noch einmal, als Nation ernsthaft über die langfristigen Folgen nachzudenken, die unsere Gesellschaft im Falle der Legalisierung solcher Praktiken erwarten. Es handelt sich um den Versuch, eine neue soziale Ordnung einzuführen, in der auf lange Sicht Gesundheit, Jugend und vor allem Produktivität immer mehr geschätzt werden, während alle Schwachen und Kranken beiseitegeschoben werden“, so die acht katholischen Hirten, die diese Erklärung mit anderen religiösen Gemeinschaften abgestimmt hatten.

„Nach christlichem Verständnis ist das Nehmen menschlichen Lebens immer eine besonders schwere Todsünde“, betonten die Bischöfe in dem gemeinsamen Wort. 

Wer solche Gesetze einführe, unterstütze und umsetze, könne eine noch grössere Schuld tragen als die Einzelpersonen, die sich für assistierten Suizid entscheiden würden, mahnten die Bischöfe. 

„Auch unsere Verfassung erkennt an, dass das menschliche Leben unantastbar ist. Daher werden die Katholiken beim Referendum dagegen stimmen.“

Die Antwort auf die menschliche Angst, leiden zu müssen, könne nicht die Einführung der Möglichkeit des Suizids sein, „sondern das christliche Verständnis, dass das menschliche Leben ein unantastbares Geschenk Gottes ist, die Förderung der gesellschaftlichen Solidarität und die schnellere Entwicklung der Palliativmedizin“, wiesen die Bischöfe einen anderen Ausweg.

Im März hatte das Parlament in Laibach einen Gesetzentwurf zur Freigabe des assistierten Suizids abgelehnt. Die grün-liberale Regierungspartei, die „Freiheitsbewegung“, von Ministerpräsident Robert Golob hatte daraufhin vor Ostern angekündigt, ein konsultatives Referendum zu der Frage anzuberaumen. 

Die Opposition scheiterte jüngst mit einem Antrag beim Verfassungsgerichtshof, das Referendum zu blockieren. Die Höchstrichter entschieden vergangene Woche, dass das Referendum stattfinden könne; die Entscheidung, ob der Inhalt der Frage womöglich der Verfassung widerspreche, wurde vertagt.

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Grundsätzlich sollte das menschliche Leben unantastbar sein. Jedoch endet es früher oder später ohnehin mit dem Tod. Um diesen hinauszuzögern, werden oftmals weder Mühe noch Kosten gescheut. Doch für mach anderes, wie den Erhalt desletzten bisschen Lebensqualität reihgt es eben nicht mehr. Und das - ein jämmerliches Dahinsiechen unter Schmerzen - soll man noch als sein Geschenk betrachten?

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