Die bekannteste Schweizer Trans-Frau will wieder ein Mann sein
Detransition: Wieder „Ja sagen zu Christian“
LACHEN/MARCH - Nadia Brönimann, die als Christian auf die Welt gekommen war, zeigt sich auf Instagram mit maskulin kurzen Haaren und kantigem Gesichtsausdruck.
Das Foto verband die heute 55-Jährige mit den Hashtags #changes (Veränderungen), #new chapter (neues Kapitel) und #detrans, was man mit „rückgängig machen“ übersetzen kann. Der Gedanke einer Detransition brodele schon lange in ihr, sagte die jahrelange und gehypte inoffizielle Botschafterin der Trans-Community in einem Interview mit der SonntagsZeitung (Zürich).
Sie spüre, dass Christian wieder Raum brauche.
„Mich nur als weiblich zu definieren, fühlt sich nicht mehr richtig an.“ Sie fühle sich gefangen in einem weiblichen Rollenmuster, „das mich zunehmend einengt“.
Sie wolle wieder „Ja sagen zu Christian, den ich jahrelang verdrängt habe. Ich trauere darum, was ich ihm und seinem gesunden Körper angetan habe“, sagte Brönimann der Zeitung. Eine bittere Bilanz sei es zu sehen, dass die Geschlechtsanpassung vor 26 Jahren eine falsche Entscheidung war.
Viele Trans-Personen würden sie nach dem Instagram-Post als Verräterin sehen. „Dass ich über meinen Detransition-Wunsch spreche, macht mich zur persona non grata. Dabei will ich nur, dass über diesen einen Aspekt, der im Leben von vielen trans Menschen sehr real ist, genauso ehrlich und offen gesprochen wird wie über alles andere.“
Mehr zu diesem Thema
-
Kinder stark fürs Leben machen: Tipps für Eltern
Klasse Ratschläge in der NZZ
Weiterlesen über Kinder stark fürs Leben machen: Tipps für Eltern
-
Studie: Antibabypille verkleinert Gehirnvolumen
Neurowissenschaftlerin Carina Haller
Weiterlesen über Studie: Antibabypille verkleinert Gehirnvolumen
-
25 Prozent der jungen Erwachsenen in der Schweiz wünschen sich drei oder mehr Kinder
Mütter kümmern sich um Kinder
Weiterlesen über 25 Prozent der jungen Erwachsenen in der Schweiz wünschen sich drei oder mehr Kinder
Hinterlassen Sie Ihre Meinung
Kommentare
Ferdinand
Interessant!
Die Allgemeinheit wird mal wieder über jede psychische Episode von jedermann informiert. Früher ging man damit zum Psychiater und dann galt das Arztgeheimnis. Selbstdarsteller konnten damals ohne Soziale Medien keinen so großen Schaden anrichten. Gott sei Dank.