Birgit Kelle über Leihmutterschaft: Wenn ein Kind planmäßig seine Mutter verliert
Ist die Leihmutterschaft so harmlos, wie sie klingt?
Im Podcast-Format „Indubio“ auf der „Achse des Guten“ spricht die Publizistin Birgit Kelle in Folge 319 über ihr diese Woche erschienenes Buch „Ich kauf mir ein Kind. Das unwürdige Geschäft mit der Leihmutterschaft“. In dem 74-minütigen Gespräch unter dem Titel „Gibt es ein Recht auf Kinder?“ wird die Frage aufgeworfen, ob die sogenannte Leihmutterschaft so harmlos sei, wie sie klinge.
Kelle antwortet kenntnisreich und engagiert auf Fragen wie „Was bedeutet Leihmutterschaft für die Frau und für das Kind?“ oder „Ist dieses Modell der Familienplanung überhaupt mit den Menschenrechten vereinbar?“ Denn eines ist von vornherein klar: Bei der Kinderbestellung über Leihmutterschaft treten alle Probleme auf, die beim grenzüberschreitenden Handel mit anderen Gütern ebenso auftreten wie etwa Lieferschwierigkeiten, Produktmängel, Rechtsunsicherheit, unzuverlässige Käufer, Verkäufer und Zwischenhändler, Betrug, Ausbeutung und Geschäftemacherei. Vor allem aber verliert ein Kind planmäßig und als notwendiger Bestandteil des „Deals“ seine Mutter.
Kelle im Klartext: „Leihmutterschaft ist quasi ein Trauma auf Bestellung aus der Perspektive des Kindes. Wir nehmen in Kauf, wir planen es sogar ein, dass dieses Kind ein Trennungstrauma erfährt, und zwar unmittelbar nach der Geburt trennen wir es von dem einzigen Menschen, den es kennt. Und das ist nicht irgendwie ein Unfall oder ein trauriges Schicksal (…), sondern es ist einkalkuliert, und es wird behauptet, das mache dem Kind nichts aus. Ich finde das skandalös.“
Podcast-Folge hier anhören: Indubio Folge 319: Gibt es ein Recht auf Kinder?
Das Buch zum Podcast: Birgit Kelle, „Ich kauf mir ein Kind. Das unwürdige Geschäft mit der Leihmutterschaft“, Finanzbuch-Verlag, 256 Seiten, 18,- Euro
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Kommentare
Silja
Wer Frau Kelle live hören möchte, kommt am besten zum Münchner Marsch fürs Leben am 13.04.2024, 13 Uhr auf dem Königsplatz 😎