Das Land, in dem Mädchen aussortiert werden
Selektive Abtreibungen in Albanien
TIRANA. In Albanien fehlen Tausende von Mädchen, die wegen der Praxis geschlechtsselektiver Abtreibungen nicht zur Welt kommen durften. Von Familien, die bereits eine Tochter haben, sagten laut einer Untersuchung der Vereinten Nationen etwa ein Viertel, dass sie sich eher für eine Abtreibung entscheiden würden, als ein weiteres Mädchen im Haushalt zu haben. Nach Angaben des Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA) in Albanien fehlten über einen Zeitraum von zehn Jahren die statistisch zu erwartenden 21.000 Mädchen. Albanien lag zwischen 2000 und 2020 weltweit an vierter Stelle, was den Unterschied zwischen den Geburten von Mädchen und Jungen anbelangt. Auf 100 Mädchen kamen durchschnittlich 111 Jungen, wie die UN-Zahlen zeigen. Das berichtet "France 24".
Ähnlich sieht es im benachbarten Montenegro aus. In weiten Teilen des Balkans gelte ein männliches Kind als „die Stütze der Familie“, während Mädchen als „Last oder als schwächeres Geschlecht in einer aggressiven Gesellschaft“ betrachtet würden, so Anila Hoxha, investigative Journalistin und Frauenrechtsaktivisten aus Tirana.
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Kommentare
Severin
Was für Zeiten, in denen wir leben...