Experte: „Zuwanderung kann das demografische Problem nicht lösen“
Demografischer Niedergang Europas
BASEL - Der Demografie-Experte Manuel Buchmann hat vor den negativen Folgen des demografischen Niedergangs Europas gewarnt. Die demografische Dividende werde sich in demografischen Gegenwind umkehren, sagte der Projektleiter und Berater bei Demografik, einem unabhängigen Kompetenzzentrum für Demografie in Basel der Neuen Zürcher Zeitung.
„In den vergangenen Jahrzehnten hatte die demografische Entwicklung in Europa einen positiven Einfluss, in den kommenden zwanzig Jahren wird dieser aber negativ werden.“
Trotz der positiven Auswirkungen von Immigration könne „Zuwanderung kann das demografische Problem nicht lösen, sie kann es höchstens etwas kompensieren“. Er verweist auf Japan, wo ältere Menschen besser in den Arbeitsmarkt integriert seien und die Automatisierung fortgeschrittener sei, auch in der Pflege.
Der Berliner Demografie-Forscher Harald Michel sprach bereits davon, dass die demografische Entwicklung irreversibel sei. Dem christlichen Onlinemagazin Corrigenda sagte er:
„Die Frage wird oft gestellt: Was passiert? Sterben die Deutschen aus? Eins kann man sicher sagen: Es wird jemand hier sein, auch in mehreren Generationen, aber es wird sich dann nicht mehr um diese Bevölkerungszusammensetzung handeln, die wir seit Generationen gewohnt sind. Und das müsste man den Bürgern auch deutlich sagen. Unser Land wird sich dramatisch verändern, weil wir bestimmte Kipppunkte längst überschritten haben.“
Angesichts des demografischen Wandels wird deutlich, dass jedes Leben zählt – nicht nur für die Familie, sondern für die Zukunft unserer Gesellschaft. Um den drohenden Bevölkerungsschwund zu bremsen, müssen wir Lebensbedingungen schaffen, die Familien unterstützen und Frauen ermutigen in Mutterschaft zu gehen.
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