Scharfe Kritik an Legalisierung der Eizellspende: Prof. Cullen warnt vor „Menschenhandel“
„Einstiegsdroge in den Menschenhandel“
Jochen Taupitz, Mitglied der „Kommission Reproduktive Selbstbestimmung“, hat mit seiner erneuten Forderung nach einer Legalisierung der Eizellspende für heftige Diskussionen gesorgt, wie CNA Deutsch berichtete.
Taupitz hatte das Verbot der Eizellspende als „nicht mehr zeitgemäß“ bezeichnet und eine Gleichstellung mit der Organspende gefordert.
Diese Position stößt auf starke Ablehnung bei Prof. Dr. Paul Cullen, dem Vorsitzenden von Ärzte für das Leben. Cullen warnt davor, dass die Eizellspende eine „Einstiegsdroge in den Menschenhandel“ darstellt und kritisiert Konzepte wie die „altruistische Eizellspende“ als „Märchenerzählungen“.
Er sieht darin den Versuch, eine Gesellschaft zu etablieren, in der es akzeptabel wäre, „eine Gruppe von Menschen für die Wünsche einer anderen zu benutzen“.
Cullen verweist auf negative Erfahrungen in anderen Ländern, wo Frauen in prekären Situationen gezwungen sind, erhebliche Risiken einzugehen, um die Wünsche wohlhabender Kunden zu erfüllen. Er sieht in der Legalisierung einen „knallharten Menschenhandel“, der „kaum patriarchalischer“ sein könnte.
Das Argument, dass Paare ins Ausland gehen würden, um Eizellspenden in Anspruch zu nehmen, bezeichnete er als „an Zynismus nicht zu überbieten“. Als Vergleich führte Cullen die weltweite Praxis der Sklaverei an, die noch immer in 167 Ländern existiert, und betonte: „Doch käme niemand auf die Idee, dass dies ein Grund sei, die Sklaverei auch in Deutschland einzuführen.“
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