Schottland: 10.000 Pfund Strafe für Gespräche über Abtreibung in Zensurzonen

„Safe Access Zones“

11.10.2024

Polizei in Glasgow, Schottland
Polizei in Glasgow, Schottland (Symbolbild). Copyright by IMAGO / YAY Images

Mit Inkrafttreten des schottischen Gesetzes zu „Safe Access Zones“ am 24. September 2024 sind strenge Regeln für das Verhalten in der Nähe von Abtreibungskliniken festgelegt worden. 

Die schottischen „Safe Access Zones“ im Umkreis von Abtreibungskliniken stellen Handlungen unter Strafe, die willentlich oder aus Leichtsinn, die Entscheidung einer Person, Abtreibungsdienste in Anspruch zu nehmen oder anzubieten, beeinflussen könnten. Ebenso ist es verboten, die Inanspruchnahme solcher Dienste zu erschweren und Handlungen auszuüben, die Beunruhigung auslösen können. Dies gilt auch für öffentliche Aktionen wie das Verteilen von Flugblättern, religiöse Predigten und stille Mahnwachen ("handing out leaflets, religious preaching, silent vigils"). Die „Safe Access Zones“ erstrecken sich in einem Radius von 200 Metern um Kliniken und Krankenhäuser, in denen Abtreibungsdienste angeboten werden. Das entspricht beispielsweise im Fall vom Forth Valley Royal Hospital einer Fläche von etwa 140 Fußballfeldern.

Die Liste der „Safe Access Zones“ auf der Regierungswebsite ist dabei „nicht abgeschlossen und die Strafverfolgungsbehörden werden selbst entscheiden, ob eine Straftat begangen wurde.“

In einem offiziellen Schreiben (siehe unten) wurden des weiteren die Anwohner darüber informiert, dass auch Diskussionen über Abtreibung in ihren eigenen Häusern untersagt sind, wenn diese bei geöffneten Fenstern von außen gehört werden können. Dies betrifft sowohl direkte Diskussionen über Abtreibungen als auch jegliche Handlung, die als Versuch gewertet werden könnte, die Entscheidung einer anderen Person zu beeinflussen. 

„Ihr Gebiet wird bald in einem ausgewiesenen sicheren Zugangsbereich für eine örtliche Gesundheitseinrichtung liegen, in der Abtreibungsdienste angeboten werden“, heißt es in dem Brief. 

Die schottische Regierung ermutigt zudem, etwaige Verstöße bei der Polizei zu melden: „Wenn Sie glauben, dass eine Person gegen das Gesetz verstößt, melden Sie dies bitte der Polizei Schottlands.“ Dadurch soll sichergestellt werden, dass die „Safe Access Zones“ effektiv durchgesetzt werden. Verstöße können mit Bußgeldern bis zu 10.000 Pfund geahndet werden. 

Hier der Brief an einen betroffenen Anwohner, darunter übersetzt aus dem Englischen: 

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Kommentare

Puh, da weht ein scharfer Wind!

Wer die Wahrheit sagt, braucht wie immer ein schnelles Pferd. Oder Pfund? 

Es ist erstaunlich, was Menschen alles so zu schlucken scheinen.

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