„Das Weinen hörte nicht auf“
Depression und Schuldgefühle
Wie geht es Frauen nach einer Abtreibung? In der Rubrik „Abortion Stories“ haben wir Originalaussagen betroffener Frauen zusammengestellt. So zum Beispiel diesen Forumsbeitrag auf www.urbia.de:
„Nach der Abtreibung, hatte ich das gefühl das richtige getan zu haben. Keinerlei Indizien dafür das es mir so ergehen wird, wie es jetzt jedoch eingetroffen ist! Ich machte täglich ein Kerzchien an und dachte das ich so Symbolisch abschließen kann.
Doch dann fing es langsam und anschleichend an...
Zu Anfang wollte ich nur noch wenig unternehmen, ich verkroch mich zuhause oder bei meinem Freund auf der Couch und schaute nur Tv. Jediglicher versuch mit mir was zu unternehmen scheiterte, entweder war ich lustios oder ich fühlte mich unwohl in meiner Haut und wollte lieber Im Jogger bleiben.
Nach dieser Lustlosigkeit traf dann auch schnell das bitterliche plötzliche weinen ein, Ich konnte mich fast nicht beherrschen egal wo ich mich befand, Ich erinnere mich an ein moment, als mein ex Freund vorschlag was essen zu fahren, da er es satt sei das ich nur in der Bude hocke. Ich willigte nach langer Diskussion ein. Als wir zu zweit an dem Tisch des Resturants saßen, merkte ich wie meine unterlippen anfingen zu zittern und sich plötzlich meine Augen mit Tränen füllten. Selbst in den voll besetzten Resturant konnte ich kein halt mehr halten.
Das bitterliche weinen hörte nicht auf und wurde immer schlimmer. Mein Freund war maßlos mit mir in den Situationen überfordert, weil ich auch immer auf die Frage wieso ich weine mit "Ich weiß es nicht! antwortete.
Ich bemerkte das ich das Kind vermisse, mit allem was dazu gehört, plötzlich begann ich, mich selber zu hassen mit Schuld an vielen zu geben...
Ich bereue diese Entscheidung zu tiefst...
Als ich das einsah, handelte ich schnell, Ich wusste das ich mir hilfe nehme, dass ich viele Baustellen habe, Umgeben von mir sowie in mir drinne.. Ich bemerkte das ich das Lachen und die Lust am Leben immer mehr verliere...
Vor ein paar Tagen bin ich zum Arzt, da ich so unmöglich Arbeiten kann. Selbstverständlich brach ich vor ihm in Tränen aus. Er sagte schnell, dass er glaubt, dass ich in einer Depression stecke und ich mir Hilfe suchen sollte...
Ja nun nehme ich Antidepressiva und warte vergebens auf eine freie Therapiestelle...
Jedoch weiß ich das mir niemand die Sehnsucht an dem getöteten Kind nehmen kann, vermutlich nur die Art damit umzugehen.....
Und mir selber werde ich es nie verzeihen.....“
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