1000plus nimmt Abschied von Papst Franziskus

Nachruf auf den Pontifex

23.04.2025

Die 1000plus-Delegation und Weihbischof Thomas Maria Renz aus der Diözese Rottenburg-Stuttgart treffen auf den Papst
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Nicht viele können von sich behaupten, einmal zu einer privaten Papstaudienz geladen worden zu sein - eine Ehre, die 1000plus im Jahr 2016 zuteilwurde. Am 17. Juni empfing Papst Franziskus Kristijan Aufiero, damals Vorstandsvorsitzender von Pro Femina e.V., Cornelia Lassay ( Beratungsleiterin in Heidelberg), Monika Aufiero (Mitglied des Vorstands), Dr. Markus Arnold (stv. Vorsitzender), Thomas Maria Renz, den Weihbischof von Rottenburg-Stuttgart sowie eine Mutter mit ihrem „1000plus-Mädchen“ im Apostolischen Palast im Vatikan. 

Der Privataudienz vorausgegangen war ein an Franziskus adressierter Brief von Kristijan Aufiero und Dr. Markus Arnold, in dem sie ihm unter anderem schrieben, dass er ihnen dabei hilft, „eine Arbeit zu tun, die uns immer wieder an unsere Grenzen führt“. Der Papst gebe ihnen Gewissheit, „dass wir nicht alleine stehen in diesem Kampf“. Weiter baten sie den Papst: „Bitte segnen Sie unsere Beratung und Hilfe, die wir derzeit für über 3.000 Schwangere im Jahr zur Verfügung stellen können.“ Der abschließende Wunsch nach einer Audienz sollte dann zu ihrer großen Freude in Erfüllung gehen.

„Was für eine wunderschöne Arbeit“

Vor Ort überreichte Kristijan Aufiero dem Heiligen Vater ein ins Italienische übersetzte „Papabile"-Lebenspotential-Poster und eine originale 1000plus-Babyflasche sowie ein weißes Pileolus für den Papst persönlich, dem Kristijan Aufiero im Anschluss ausführlich die Arbeit und das Konzept von 1000plus und Profemina erläuterte. Franziskus zeigte sich begeistert und lobte mit den Worten: „Was für eine wunderschöne Arbeit!“

Darüber hinaus segnete Jorge Mario Bergoglio – so der bürgerliche Name des Papstes – die gesamte 1000plus-Delegation, aber auch sämtliche Unterstützer von 1000plus. Zum Abschied bedankte er sich für die Arbeit der gemeinnützigen Organisation und rief auf Deutsch zu: „Bitte betet für mich! Bitte betet für mich!“ 

Ein Verfechter des Lebensschutzes

In seiner gesamten Amtszeit äußerte sich Papst Franziskus, der übrigens das älteste von fünf Kindern war, in puncto Lebensschutz sehr deutlich. Immer wieder sprach er sich konsequent gegen Abtreibungen aus und nahm dabei auch kein Blatt vor den Mund. So verurteilte er Schwangerschaftsabbrüche auf das Schärfste, denn bei jeder Abtreibung werde „ein menschliches Leben getötet“. Ärzte, die Abtreibungen durchführen, bezeichnete er sogar als „Auftragsmörder“ und setzte deren Tätigkeit mit jener der Mafia gleich. 

Auch mischte er sich beim Thema Lebensschutz immer wieder in die Politik anderer Länder ein, kritisierte oder lobte die jeweiligen Abtreibungsregelungen diverser Staaten. Ausdrückliches Lob fand er etwa für die rigorosen Abtreibungsgesetze Polens. Polen sei ein Land, „das Leben in jedem Augenblick schützt, vom Moment der Entstehung im Mutterleib bis zu seinem natürlichen Ende“. 

Sorge bereiteten dem Heiligen Vater im vergangenen Jahr auch die in vielen Ländern zurückgehenden Geburtenraten, etwa im Golfstaat Katar, wo die Geburtenrate mittlerweile bei unter 2 und somit unter der Bestandserhaltung liegt, aber auch in afrikanischen Ländern wie Äthiopien, Burundi, Mauretanien, Sambia und Tansania, die zwar weiterhin vergleichsweise hohe, aber dennoch stark rückläufige Geburtenziffern verzeichnen. Diesen Geburtenrückgang bezeichnete Franziskus als einen „Grund zu schwerer Sorge“. 

Im gestrigen Radiobeitrag von radio horeb (ab 30:15 min) anlässlich des Todes von Papst Franziskus nahm Kristijan Aufiero noch einmal ausführlich Stellung zur konsistenten Haltung des Papstes in Sachen Lebensschutz: „Papst Franziskus war in der Frage des Lebensschutzes vollkommen klar und für uns, die wir diese Arbeit täglich tun, ein bedeutender Fürsprecher und eine bedeutende Unterstützung“, so Aufiero. Es sei gerade innerhalb der gesellschaftlichen Auseinandersetzung im politischen Deutschland  eine Stärkung der eigenen Position: Zu wissen, „dass der Hl. Vater hinter unserem Anliegen und hinter unserer Position“ stehe. „Ich bin Papst Franziskus sehr dankbar für seine immer wieder klaren Worte, die er gefunden hat“, so Aufiero.

Papst Franziskus hat in seinem Pontifikat nie aufgehört, die Menschen weltweit um ihr Gebet zu bitten. Wir können ihn im Gebet auf seinem letzten Weg begleiten und Gott bitten, ihm die ewige Ruhe zu schenken.

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