Bistum Regensburg löscht Artikel zu Grünen und Abtreibung
Grüne wehren sich gegen Vorwurf

Das Bistum Regensburg hat einen Artikel gelöscht, in dem es den Grünen vorwarf, im Zuge der Verhandlungen über die Abschaffung der Schuldenbremse die Legalisierung von Abtreibungen erpressen zu wollen. Die Grünen wiesen dies als „glatte Lüge“ zurück, wie die Nachrichtenagentur CNA Deutsch berichtet.
„Die Grünen wollten offenbar versuchen, mit einer Zustimmung zu den geplanten Sondervermögen der kommenden Koalitionäre von CDU und SPD in letzter Sekunde eine Zustimmung zu ihrem grössten Herzensanliegen zu erpressen: der legalen Abtreibung bis fast zur Geburt eines Kindes, nur nach dem Gutdünken der Mutter“, hiess es dazu in dem mittlerweile gelöschten Artikel. Als Quelle wurde ein namentlich nicht genannter „führender Hauptstadtjournalist“ genannt.
Laut Informationen von CNA Deutsch ging es wohl um den Journalisten Robin Alexander. In dem Artikel zitierte das Bistum nämlich einen Tweet von ihm: „Die gleichen Grünen, die Schwarz-Rot kritisieren, mit dem alten Bundestag die Infrastrukturmilliarden beschliessen zu wollen, versuchen für morgen den § 218 auf die Tagesordnung des Rechtsausschuss zu setzen. Sie wollen das Abtreibungsrecht noch ändern, bevor das Parlament in neuer Mehrheit zusammentritt! Das Sekretariat des Ausschuss hat MdBs darüber informiert.“ Der Journalist erwähnte jedoch keine Erpressung bei den Verhandlungen um die Schuldenbremse seitens der Grünen.
Der Vorwurf der Erpressung sei eine glatte Lüge, sagte der Regensburger Grünen-Bundestagsabgeordnete Stefan Schmidt laut Bayerischem Rundfunk (BR). Es sei „boshaft“, so Schmidt, wenn in dem Text des Bistums behauptet werde, die Grünen würden lieber für den Tod von Kindern kämpfen als für den Klimaschutz.
Der gelöschte Artikel bezog sich auf einen gescheiterten Versuch der Grünen, mit der alten Mehrheit im Bundestag den „Entwurf eines Gesetzes zur Neuregelung des Schwangerschaftsabbruchs“ durchzusetzen. Im Rechtsausschuss scheiterte der Versuch und wurde mit den Stimmen von Union, AfD und FDP von der Tagesordnung genommen (1000plus News berichtete).
Nach dem Gesetzentwurf zur Legalisierung der Abtreibung in Deutschland sollten Abtreibungen bis zur zwölften Schwangerschaftswoche ermöglicht werden (1000plus News berichtete). Die bisherige Regelung in Deutschland sieht vor, dass Abtreibungen zwar unter bestimmten Voraussetzungen straffrei, aber weiterhin rechtswidrig sind. In Deutschland werden nach der bestehenden Regelung jährlich mehr als 100.000 Abtreibungen vorgenommen.
„Mit der letzten Karte, die sie vor dem Machtwechsel haben, wollten sie (Partei der Grünen) nicht etwa Wälder oder Tiere retten, sie setzten sich auch nicht für saubere Luft oder gegen Wasserverschmutzung ein“, hiess es weiter in dem gelöschten Artikel, berichtete das Online-Magazin Corrigenda. Im Gegenteil sie würden eher für Abtreibungen von „vielen wehrlosen Kindern im Mutterleib“ kämpfen.
Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer selbst habe sich dazu nicht geäussert. Dennoch sei der Text am Montag von der Homepage des Bistums entfernt worden. Laut einem Sprecher des Bistums sei der Text sehr „zugespitzt“ gewesen und werde, wenn überhaupt, nur mit den von den Grünen geforderten Korrekturen wieder online gestellt, wie der BR weiter berichtet. Der Bischof selbst habe mit dem Text nichts zu tun gehabt.
1/2 Absolut irre, aber wahr: Die gleichen Grünen, die Schwarz-Rot kritisieren, mit dem alten Bundestag die Infrastrukturmilliarden beschließen zu wollen, versuchen für morgen den § 218 auf die Tagesordnung des Rechtsausschuss zu setzten. Sie wollen das Abtreibungsrecht noch…
— Robin Alexander (@robinalexander_) March 13, 2025
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Kommentare
Michael F.v. Ketteler
Die Aufregung der Grünen ist gespielt und zielt auf die KOA-Verhandlungen der Union mit den "Abtreibungsverbündeten" von der SPD, die sich ja inzwischen auch gemeldet haben. Wer noch die kürzliche Sitzung des RA im Bundestag zur Neuregelung des $218 live erlebt hat, glaubt den Grünen diesbzgl KEIN Wort mehr. "Die SPD wird's schon richten"... mit Hilfe der Union.