Französischer Arzt warnt vor Folgen von Euthanasie-Gesetz: Gefahr für sozial Benachteiligte

Arzt und Politiker der Les Républicains

29.10.2024

Philippe Juvin
Philippe Juvin Copyright by IMAGO / ABACAPRESS

Der französische Arzt und Politiker Philippe Juvin, langjähriger Leiter der Notaufnahme am Europäischen Forschungskrankenhaus Georges Pompidou in Paris, äußert deutliche Kritik am geplanten Euthanasie-Gesetz in Frankreich. 

In einem Interview mit FamilleChretienne.fr schildert der 60-Jährige seine Erfahrungen: „Ich habe während meiner Karriere als Arzt viele Anträge auf Euthanasie erhalten, aber sie verschwanden alle, sobald eine Antwort gegeben wurde.“

Frankreich plant die Einrichtung eines Euthanasie-Gesetz, initiiert von Präsident Emmanuel Macron, wie die Zeit berichtete. Der Gesetzentwurf sieht vor, unter gewissen Voraussetzungen Euthanasie für volljährige, urteilsfähige Menschen mit unheilbaren und schmerzhaften Erkrankungen zu ermöglichen.

Juvin, der von 2009 bis 2019 auch im Europäischen Parlament tätig war, sieht in Euthanasie keine Form der Pflege. Stattdessen weist er auf die Bedeutung von sozialer Unterstützung hin: Viele Patienten, die den Wunsch nach Sterbehilfe äussern, tun dies, weil sie allein oder sozial benachteiligt sind. 

„Wenn man arm oder allein ist und niemanden hat, der einem die Hand hält, kann das dazu führen, dass man sterben will.“

Besonders besorgt zeigt sich Juvin über die potenziell weitreichenden Konsequenzen des Gesetzes. Er befürchtet eine Ausweitung auf vulnerable Bevölkerungsgruppen, wie es in Nordamerika bereits geschehen sei. 

„Meine Befürchtung ist, dass dieses Gesetz, das von gesunden Menschen entworfen wurde, die noch nie einen Toten gesehen haben, nur für die am meisten Benachteiligten gelten wird.“

Aus der Perspektive der Kultur des Lebens, wie sie von 1000plus vertreten wird, unterstreicht Philippe Juvins Kritik am Euthanasie-Gesetz in Frankreich die Bedeutung der gesellschaftlichen Verantwortung, das Leben in allen Phasen zu schützen und zu begleiten. 

Die Sorge, dass ein solches Gesetz insbesondere sozial benachteiligte Menschen gefährden könnte, steht im Einklang mit dem fundamentalen Prinzip von 1000plus: Die Würde des Lebens ist in jeder Situation unantastbar und darf nicht durch soziale, gesundheitliche oder finanzielle Umstände zur Disposition gestellt werden.

 

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