Für WDR nicht extrem genug: „Thank God for abortion“ und eine gekreuzigte Gebärmutter
„Expertin“ mit blasphemischen T-Shirt
KÖLN - Der WDR sieht sich heftiger Kritik ausgesetzt, nachdem auf dem Instagram-Kanal „cosmo“ ein Beitrag über das Social-Media-Phänomen „CottageCore“ erschienen ist, wie das Online-Magazin Corrigenda berichtet.
Darin erklärte die Kulturwissenschaftlerin Sarah Held, die Szene sei „ein super Nährboden“ für „rechtsextreme Gedanken“. Aufmerksamkeit erregte auch Helds T-Shirt mit der Aufschrift „Thank God for abortion“ und einer gekreuzigten Gebärmutter.
Corrigenda fragte beim WDR nach, wie der Sender zu solchen radikal-atheistischen Slogans stehe und ob es Richtlinien für die Kleidung von Experten gebe. Der WDR-Sprecher antwortete:
„Grundsätzlich ist die Kleidung von Protagonist Privatsache, den Redaktionen steht es aber frei, in Extremfällen – wie verfassungswidrige Symbole – einzugreifen.“
Die Aussage sorgte für Kontroversen, da solche Aussagen und Darstellungen nicht zur im Medienstaatsvertrag festgelegten Förderung des „gesellschaftlichen Zusammenhalts“ beitragen.
Im Medienstaatsvertrag werden die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten aufgefordert, die demokratischen, sozialen und kulturellen Bedürfnisse der Gesellschaft zu erfüllen und den gesamtgesellschaftlichen Diskurs zu fördern.
Held wird auf dem Portal „Speakerinnen“ als „Kulturwissenschaftlerin und Kunstschaffende“ vorgestellt. Sie arbeitet als „PostDoc an der Akademie der bildenden Künste sowie als Lektorin für Fashion und Gender Studies an der Kunstuniversität Linz“.
Dass Held mit dem Wiener Verein „Changes for Women“ in Verbindung gebracht wird, der ungewollt schwangere Frauen bei der Finanzierung von Abtreibungen unterstützt, verschärft die Kontroverse. Es stellt sich die Frage, inwieweit solche extremen Ansichten und Darstellungen den Zielen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks entsprechen und eine Überprüfung der redaktionellen Richtlinien notwendig ist.
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