Geschäftsführer von 1000plus Schweiz im Interview mit der St. Galler Zeitung
Matthias Jean-Marie Schäppi
Matthias Jean-Marie Schäppi, Geschäftsführer von 1000plus Schweiz, hat in einem Interview mit der St. Galler Zeitung über die Herausforderung der Organisation gesprochen: Der Kanton St. Gallen will 1000plus Schweiz die Gemeinnützigkeit nicht anerkennen.
In einem Offenen Brief, der bereits von über 1000 Personen unterzeichnet wurde, fordern Schäppi und seine Unterstützer, dass „in der Schweiz das Volk entscheidet, was gemeinnützig ist, und nicht politisch voreingenommene Behörden“.
„1000plus betreibt, fördert und finanziert Profemina International, ein unabhängiges, hochqualifiziertes, gemeinnütziges und internationales Beratungsangebot für Frauen im Schwangerschaftskonflikt“, erklärt Schäppi. Dabei setzt die Organisation auf „objektive Informationen, exzellente Beratung“ und „konkrete Hilfe“, um den Frauen „selbstbestimmte und unabhängige Entscheidungen“ zu ermöglichen.
Das Steueramt des Kantons St. Gallen wirft der Organisation vor, nicht neutral und ergebnisoffen zu beraten. Schäppi äussert dazu: „Das Finanzdepartement St. Gallen wirft 1000plus vor, die Beratung von Schwangeren durch Profemina sei nicht neutral und nicht ergebnisoffen.“
Er betonte jedoch: „Fakt ist, dass die überwiegende Mehrheit der Schwangeren, die sich an unsere Beratung wendet, keine Abtreibung, sondern Hilfe wünscht. Uns in dieser Situation «neutral» zu verhalten, was letztendlich signalisiert, dass es uns «egal» ist, wie die Schwangere sich entscheidet, widerspricht ganz entschieden unserer Vorstellung von Hilfe. Unsere Beratung zielt darauf ab, Möglichkeiten aufzuzeigen, sodass die Frau sich nicht aufgrund äusserer Umstände zur Abtreibung gedrängt fühlt, sondern mit der helfenden Hand von 1000plus einen Weg aus dieser Krise findet. Erst, wenn sie tragfähige Lösungen und Alternativen zur Abtreibung sieht, kann sie wirklich frei und selbstbestimmt entscheiden, welchen Weg sie gehen möchte.“
Der Offene Brief wird von mehreren prominenten Persönlichkeiten unterstützt, darunter Nationalräte und Vertreter christlicher Kirchen. Die Organisation hat bereits Einspruch gegen die Entscheidung des Kantons eingelegt und plant, falls nötig, alle rechtlichen Schritte zu gehen, um den Status der Gemeinnützigkeit zu erhalten.
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