Japan erwägt Erweiterung der Abtreibungspille auf ambulante Kliniken
„Zugang landesweit sicherstellen“
Das japanische Gesundheitsministerium plant eine wichtige Änderung bei der Verfügbarkeit der Abtreibungspille Mefeego, wie The Japan Times berichtet.
Diese erste zugelassene Abtreibungspille des Landes soll künftig auch in ambulanten Kliniken ohne stationäre Einrichtungen verabreicht werden dürfen. Bislang darf das Medikament nur in Krankenhäusern mit stationären Kapazitäten eingesetzt werden.
Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums erklärte: „Durch die Erweiterung des Zugangs zu diesem Medikament wollen wir mehr (nicht-chirurgische) Optionen anbieten und den Zugang zu Abtreibungsbehandlungen landesweit sicherstellen“.
Das von der britischen Pharmafirma Linepharma entwickelte Medikament Mefeego ist für den Abtreibungen bis zur neunten Schwangerschaftswoche zugelassen. Bei der Behandlung werden zwei verschiedene Pillen im Abstand von 36 bis 48 Stunden eingenommen.
Im Gegensatz zu einigen Ländern, in denen die Einnahme zu Hause erlaubt ist, muss der Abbruch in Japan in einer Klinik durchgeführt werden, in der die Patientinnen bis zum Ende der Abtreibung bleiben müssen.
Zwischen Mai und Oktober letzten Jahres wurden in 2.096 Einrichtungen rund 36.000 Abbrüche durchgeführt, davon 435 mit der Mefeego-Pille.
In 39 Fällen war ein chirurgischer Eingriff notwendig, weil der medikamentöse Abbruch nicht vollständig war.
Aufgrund dieser Ergebnisse erwägt das Gesundheitsministerium nun, den Einsatz der Abtreibungspille auf ambulante Kliniken auszuweiten, die eine 24-Stunden-Betreuung anbieten und im Notfall mit stationären Einrichtungen kooperieren können.
Die Patientinnen könnten dann nach Hause gehen, ohne in der Klinik bleiben zu müssen, sofern sie im Umkreis von 16 Kilometern wohnen und innerhalb einer Woche zur Nachuntersuchung zurückkehren können, um die Abtreibung zu bestätigen.
Der Vorschlag soll nun von einem Expertengremium des Ministeriums diskutiert werden.
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