Pro-Life-Predigt von Jens Koslowski bewegt tausende Zuhörer
„Die Frauen zerreißt diese Frage!“
MÜNCHEN - Am vergangenen Sonntag behandelte ein Pastor der ICF-Freikirche in München in seiner Predigt das Thema Abtreibung vor mehreren tausend Zuhörern. Inzwischen wurde auch die Aufzeichnung der Ansprache auf YouTube tausendfach angesehen.
In seiner Predigt unter dem Titel „Abtreibung – my Body, my choice?“ griff Pastor Jens Koslowski gängige Schlagworte der Abtreibungslobby auf und stellte ihnen einen biblischen Ansatz vom Umgang mit Schwangeren in Not und ungeborenem Leben gegenüber.
Würden eines Tages beispielsweise auf dem Mars primitive biologische Strukturen wie Einzeller gefunden – die Presse würde in sensationeller Aufmachung von „Leben auf dem Mars“ sprechen, so Koslowski zu Beginn seiner Ansprache. Angesichts der Behauptung von Abtreibungsaktivisten, bei einem Embryo handele es sich noch nicht um menschliches Leben, stellte er die Frage: „Wie kann es sein, dass wir dem Unbekannten weit in der Galaxie höheren Wert geben würden als dem ungeborenen [Leben] hier auf der Welt?“
Ab der Verschmelzung von Ei- und Samenzelle Verfügung verfüge ein Embryo über eine eigene DNA und einen eigenen Organismus, der ständig neue Organe und Körperfunktionen ausbilde. Deshalb sei klar, dass menschliches Leben mit der Befruchtung beginne. Ein Bibelvers aus dem Buch der Psalmen bringe diese Entwicklung gut zum Ausdruck: „Denn Du hast meine Nieren gebildet; Du hast mich gewoben im Schoß meiner Mutter.“ (Ps 139, 13)
Als Beispiel für eine Propagandaphrase der Abtreibungslobby nannte der freikirchliche Prediger den Slogan „Abortion is Healthcare“. Das sei, so Koslowski, „als ob man sagen würde, Sklaverei ist eine Festanstellung!“ Den gängigsten feministischen Spruch zum Thema Abtreibung überprüfte der ICF-Pastor, der in seiner Gemeinde für die Bereiche „Discipleship & Leadership“ zuständig ist, ebenfalls auf seine logische Schlüssigkeit: Koslowski legte dar, dass „My Body, My Choice“ angesichts der Tatsache, dass ein ungeborener Mensch bereits über einen eigenen Körper verfüge, nicht zielführend sei. Bezugnehmend auf die straffreie Möglichkeit der Abtreibung in vielen Ländern erinnerte er seine Zuhörer: „Nicht alles, was heutzutage legal ist, ist gut für uns!“
Gegenüber vom Thema betroffenen Frauen – Schwangeren in Not oder Frauen mit leidvollen Abtreibungserfahrungen – schlug der Pastor einen einfühlsamen Ton an: Ausnahmslos jeder Mensch sei bedingungslos von Gott geliebt – einem Gott, der das Leben liebe. Schwangere in Not würden zudem unter dem Entscheidungsdruck eines Schwangerschaftskonflikts leiden: „Die Frauen zerreißt diese Frage!“ Hinter den zuletzt 73 Millionen Abtreibungen im Jahr laut WHO-Statistik stehe millionenfaches Leid. Männer hingegen würden sich oft wünschen, dass Frauen sich für eine Abtreibung entscheiden, um ihre Vorstellung von Freiheit weiterhin wie gewohnt ausleben zu können.
Zum Ende der Ansprache lud Koslowski alle Zuhörer ein, sich neu an Jesus auszurichten – gerade dann, wenn das Thema Abtreibung sie persönlich betreffe. Gott, der das Leben liebe, halte jedem Einzelnen seine ausgestreckte Hand hin und liebe jeden Menschen bedingungslos. Dabei machte der Pastor Mut: „Es kommt nicht darauf an, wie perfekt Du bist. Es kommt darauf an, wie perfekt derjenige ist, der für Dich gestorben ist!“
Die Predigt zum Thema Abtreibung bildete gleichzeitig den Abschluss einer Predigtreihe unter dem Motto „Humility Month“: Im Monat Juni wurden in der ICF-Gemeinde, die gleichzeitig Münchens größte Freikirche ist, gesellschaftlich vieldiskutierte Themen wie Gender Mainstreaming oder auch die sogenannte Cancel Culture behandelt. Der Ausdruck „Humility Month“ (deutsch: „Demutsmonat“) stellt eine Anspielung zum „Pride Month“ (deutsch: „Stolzmonat“) der LGTBQ-Aktivisten dar.
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Kommentare
Bettina J
Es ist gut, was er über die Wurzel des Abtreibungsproblems gesagt hat.