UN verurteilt selektive Abtreibungen durch NIP-Tests in Belgien

95% der Kinder mit Verdacht auf Trisomie werden abgetrieben

22.01.2025

Down Syndrom
Kind mit Down-Syndrom. (Symbolbild) Copyright by IMAGO / ZUMA Press

Kinder mit Down-Syndrom kommen in Belgien kaum noch zur Welt. Die Vereinten Nationen verurteilen die diskriminierende Haltung der Gesellschaft gegenüber Menschen mit Behinderungen, wie das Institut für Medizinische Anthropologie und Bioethik (IMABE) berichtet.

In einem Bericht über die Menschenrechtssituation von Menschen mit Behinderungen in Belgien stellt der UN-Ausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderungen fest, dass „die gesellschaftliche Wahrnehmung, wonach Menschen mit Down-Syndrom und anderen Behinderungen weniger wert sind als andere Menschen, zu der hohen Zahl selektiver Schwangerschaftsabbrüche nach pränataler Diagnose von Down-Syndrom oder anderen Behinderungen beiträgt“.

Laut dem European Institute of Bioethics (EIB) steht diese hohe Rate in engem Zusammenhang mit der weit verbreiteten Anwendung des NIP-Tests (nicht-invasiver Pränataltest). Mit diesem Bluttest kann das Down-Syndrom vor der Geburt diagnostiziert werden. Er wird schwangeren Frauen in Belgien routinemässig und kostenlos als Screening-Methode angeboten. In Belgien werden mehr als 95 % der Kinder, bei denen ein NIPT-Verdacht auf Trisomie besteht, abgetrieben. 

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Kommentare

Das erschüttert mich zutiefst! Ich habe einen Sohn mit Trisomie 21 und er ist ein unbezahlbarer Schatz!!!

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