„Wir müssen Bescheid wissen, um mitreden und entscheiden zu können“
Vortragsabend in München
MÜNCHEN. Der Tod ist ein Ereignis, das jedem Menschen unweigerlich bevorsteht – die Frage ist nur, wann. Und die Frage ist, wie dieser Tod vonstatten geht: schicksalsergeben, gewaltfrei, gewaltsam, oder vielleicht in Folge von Nötigung?
Mit der moralischen Qualität des Lebensendes beschäftigt sich auch ein Vortragsabend, der zum Thema „Bioethische Überlegungen am Lebensende“ am Mittwoch, dem 11. Oktober um 19.00 Uhr im Pfarrsaal von St. Peter in der Thalkirchner Straße 11 stattfindet. Organisiert wird die Veranstaltung vom Verein „Stimme der Stillen e.V.“, der auch den seit 2021 jährlich stattfindenden Münchner Marsch fürs Leben ausrichtet.
Als Referent des Abends konnte Professor Christoph von Ritter gewonnen werden. Der jahrelange Chefarzt der Medizinischen Abteilung des Kreiskrankenhauses Prien am Chiemsee war auch einige Jahre als Berater des Päpstlichen Gesundheitsrates tätig.
Silja Fichtner, Vorsitzende von „Stimme der Stillen“, nannte gegenüber 1000plusNEWS die Fragen, um die es am 11. Oktober in München gehen soll: „Was passiert am Lebensende, zum Beispiel medizinisch, was gibt es für Therapiemöglichkeiten bei schwersterkrankten Menschen und solchen, die im Sterben liegen? Was ist Palliativmedizin? Welche Probleme tauchen ganz praktisch auf?“
Das sei aber noch nicht alles: „Es geht auch darum, uns als Christen sprachfähig zu machen zu diesem Thema in einer säkularen Welt, die die (vermeintliche) Selbstbestimmung des Menschen über alles stellt.“ Für Fichtner ist daher klar: „Ich denke, dass der Vortrag für jeden geeignet ist, weil uns dieses Thema früher oder später betreffen wird, ob selbst, bei den Eltern oder bei den Großeltern. Wir müssen Bescheid wissen, um mitreden und entscheiden zu können.“
Steht beim Münchner Marsch fürs Leben eher der Schutz des ungeborenen Lebens im Vordergrund, so setzt der Verein mit der Veranstaltung über das Lebensende einen bewussten Akzent – denn die Veranstalter von „Stimme der Stillen“ gehen davon aus, dass das Thema „Euthanasie“ in den nächsten Jahren vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung an Relevanz zunehmen wird.
Überhaupt möchte „Stimme der Stillen“ zusätzlich zum „Marsch fürs Leben“ auch weiterhin weiter Veranstaltungen zu verschiedenen Lebensrechtsthemen ausrichten. Und das hat laut Silja Fichtner einen bestimmten Grund: „Eines unserer metapolitischen Ziele ist es, an einer Kultur des Lebens zu bauen – und dafür reicht nicht nur der Marsch, es benötigt auch zum Beispiel Veranstaltungen wie solche Vortragsabende.“
Hinweis: Für die Teilnahme an der Veranstaltung ist eine Anmeldung an kontakt@marschfuersleben.de erforderlich.
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