Deutschen Kompromiss bei Abtreibung beibehalten

EVP-Chef Manfred Weber

07.02.2024

Manfred Weber
Manfed Weber ist Fraktionsvorsitzender der EVP – und hat einige starke Worte parat: „Deshalb ist, glaube ich, ein neues Engagement notwendig, mehr Ambition und Kreativität in der deutschen Innenpolitik. Wir müssen die Angebote und Rahmenbedingungen so verbessern, dass häufiger Ja zum Kind gesagt wird.“ Copyright by IMAGO / ZUMA Wire

BRÜSSEL/STRASSBURG. Manfred Weber – der Vorsitzende der liberalkonservativen EVP-Fraktion im EU-Parlament – hat sich besorgt über die hohe Zahl an Abtreibungen in Deutschland gezeigt.  Das berichtet „Vatican News“.  Innenpolitisch sei mehr Engagement für den Lebensschutz nötig, sagte der niederbayrische CSU-Politiker der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Brüssel. Die EVP wolle das Abtreibungsrecht in nationaler Hand belassen. „Wir brauchen da keine europäische Zentralentscheidung.“ Eine von der Ampelkoalition in Berlin eingesetzte Kommission (Corrigenda berichtete) prüft noch bis Ende März eine mögliche Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen ausserhalb des Strafrechts. Demnächst wollen die Kommissionsmitglieder Ergebnisse vorstellen. 

Weber – von Hause aus katholisch – sieht das kritisch. Er warnte vor einer Abschaffung des Paragrafen 218 StGB: „Ich glaube, dass die derzeit geltende Lösung in Deutschland gesellschaftlich mehrheitsfähig ist und einen Ausgleich bringt. Wir sollten das gemeinsam tragen.“ 2022 ist die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland um fast zehn Prozent auf 104.000 gestiegen. Auch in den ersten drei Quartalen 2023 meldete das Statistische Bundesamt steigende Zahlen.

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