Kinderflaute in Nordrhein-Westfalen
So wenige Geburten wie zuletzt vor zehn Jahren
KÖLN. Rund 156.270 Geburten habe es im vergangenen Jahr gegeben, teilte das Statistische Landesamt mit. Das seien 5,0 Prozent weniger als im Jahr zuvor und sogar 10,9 Prozent weniger als im Jahr 2021. Darauf wies der Forschungsdirektor am Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung, Martin Bujard, gegenüber dem Kölner Stadtanzeiger hin.
Nach den vorläufigen Zahlen gab es die stärksten Rückgänge in Düsseldorf (−11,4 Prozent), Wuppertal (−11,2 Prozent) und Herne (−11,1 Prozent). Ausreisser war hingegen Duisburg, das einen Geburtenzuwachs von 11,5 Prozent verzeichnete.
Bujard zufolge blieb im Jahr 2020 im Schnitt jede vierte Akademikerin kinderlos. Seinen Erkenntnissen nach strebten 90 Prozent aller jungen Erwachsenen an, Eltern zu werden. Dass die Realität eine andere sei, liege daran, dass der Kinderwunsch im vergangenen Jahr von vielen Menschen wieder aufgeschoben wurde.
Ein Rückgang der Geburtenrate „von 0,1 macht etwa 50.000 Kinder weniger im Jahr aus“, so Bujard.
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